Wien

Wiener raubt nach Häf’n-Flucht Oma aus – 16 Jahre Haft!

Nach seiner Flucht aus einem Grazer Gefängnis schlug ein Krimineller in Wien zu. Mit einem Messer soll er mehrere Opfer ausgeraubt haben – Haftstrafe!

Christian Tomsits
Der Angeklagte verbrachte die Hälfte seines Lebens in Haft und fasste nun weitere 16 Jahre aus.
Der Angeklagte verbrachte die Hälfte seines Lebens in Haft und fasste nun weitere 16 Jahre aus.
Denise Auer

Einen Freigang zum Zahnarzt nutzte ein langjähriger Häftling (51) zwei Jahre vor seiner Entlassung zur Flucht aus der Justizanstalt Graz-Karlau. "Ich fuhr am 24. Mai gleich nach Wien und erst dann kam ich drauf, dass ich dringend a Geld brauche fürs Gift", meinte der Angeklagte am Montag vor Gericht.

Tourist und mehrere Frauen ausgeraubt

"Da bleibt einem keine andere Möglichkeit als schwerer Raub?", wollte der Richter wissen. Dem 51-jährigen Wiener wurden insgesamt vier Raubüberfälle innerhalb weniger Wochen auf einen argentinischen Touristen und drei Frauen in Wiener Öffi-Stationen vorgeworfen. Jeweils soll er mit einem orange-farbenen Stanley-Messer Geld und Handys gefordert haben.

Ein mutiges Opfer (75) konnte zusteigende Fahrgäste im Lift gerade noch rechtzeitig vor dem großgewachsenen Mann warnen und flüchten. "Nicht einsteigen, nicht einsteigen – er hat ein Messer" – "Wos is Oma, bist wieder verwirrt?", soll der Verdächtige im breiten Wienerisch erwidert haben.

Auch vor Gericht sprach der Mann im typischen Unterwelt-Jargon: Kein Wunder, denn der Wiener ist bereits zehnfach einschlägig vorbestraft und wurde 2011 zuletzt zu 15 Jahren Haft verurteilt. Zudem verbrachte er fast die gesamten 1990er im Häf’n. "Jo i wea die Frau g’mocht hobn – i wor auf Cola (Anm. Kokain)", meinte er zu einem weiteren vorgeworfenen Raubversuch, an den er sich nicht erinnern konnte.

Angeklagter nahm erneute Haftstrafe an

Alle mutmaßlichen Opfer erinnerten sich jedoch im Gerichtssaal an den hageren Angeklagten und identifizierten ihn auch anhand seiner komplett tätowierten Arme eindeutig. Das Urteil des Schöffensenats fiel trotz beherzter Verteidigung von Anita Schattner bereits nach kurzer Beratung – 16 Jahre Haft, die der Mann sofort annahm. Da die Staatsanwaltschaft keine Erklärung abgab, ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.

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