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Wiener Mama verzweifelt: "Gemeindebau riecht nach Tod"
Vor über einem Monat starb Annis Nachbar in seiner Wohnung. Seitdem riecht es in der ganzen Stiege nach Verwesung – niemand kann etwas dagegen machen.
Die Wienerin Anni (36) ist verzweifelt: Seit acht Jahren wohnt sie in einer Gemeindebauwohnung in Wien-Favoriten. Seit zweieinhalb Jahren auch gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter. Vor eineinhalb Monaten kam es zu einem traurigen Todesfall in ihrer Stiege – einer ihrer Nachbarn verstarb in seiner Wohnung. Zuerst wusste man überhaupt nicht, dass der Mann tot war, nachdem es aus dem Apartment allerdings zu riechen begann, riefen Annis Nachbarn die Polizei.
Verwesungsgeruch geht in andere Wohnungen über
Die Beamten stellten das Ableben des Favoritners und entfernten seinen Leichnam. Die Türe zum Apartment blieb einen Spalt weit offen und wurde behördlich versiegelt, daraufhin begann der Verwesungsgeruch sich im Stiegenhaus zu verbreiten. "Mittlerweile sind fünf Wochen vergangen, der Gestank wird von Tag zu Tag schlimmer", berichtet die Wienerin. Der Verwesungsgeruch war insbesondere während der Hitzewelle so penetrant, dass er in angrenzende Wohnungen übergegangen ist.
Anni und ihre Nachbarn hätten sich immer wieder bei Wiener Wohnen beschwert – doch man könne nichts dagegen machen. "Heute" fragte daher selbst bei der Pressestelle nach, um zu erfahren was es mit der Verwesungs-Wohnung auf sich hat.
Wiener Wohnen: "Können bis zur Klärung nichts machen"
"Die Wohnung des verstorbenen Mieters ist bis zur vollständigen Klärung des Todesfalls behördlich gesperrt", erklärt eine Pressesprecherin im Gespräch mit der Redaktion. Die LPD Wien wartet auf ein toxikologisches Gutachten, derzeit würde aber nichts auf einen Tod durch Fremdverschulden hinweisen. Bis man das allerdings nicht fix weiß, muss die Wohnung versiegelt bleiben. Wenn alles geklärt ist, wird sich das Wiener Gesundheitsamt MA 15 um die Entwesung des Apartments kümmern. Wie lange es noch dauert, bis man alles freiräumen und reinigen kann, steht in den Sternen."