Galatasaray-Gala
Hunderte stürmen Reumannplatz nach türkischem Liga-Sieg
Am Sonntag gewann Galatasaray in der türkischen Süper Lig gegen Konyaspor, fixierte damit den Meistertitel. Hunderte Fans feierten den Sieg in Wien.
Galatasaray Istanbul krönte sich am Sonntag in der letzten Runde der türkischen Süper Lig zum Meister. Der Top-Klub setzte sich zu Gast bei Konyaspor mit 3:0 durch, gewann damit das Fernduell um den Titel gegen Fenerbahce Istanbul. Gala wurde mit drei Punkten Vorsprung auf den Stadtrivalen Erster. Das schlug Wellen bis nach Wien.
Um den Sieg gebührend zu feiern, stürmten Hunderte Fans mit Trikots, Fahnen und Bannern den Reumannplatz im zehnten Wiener Gemeindebezirk. In den Vorjahren war es dabei teils zu heftigen Ausschreitungen gekommen, nach Polizeiangaben gegenüber "Heute" blieb die Stimmung dieses Mal aber vorerst friedlich. Und die Feier war auch schnell vorbei: Bei einsetzendem Regen leerte sich der Reumannplatz gegen 21.30 Uhr blitzschnell.
"Wir Polizisten haben Bezirk verloren"
Für Aufregung sorgten zahlreiche Aufmärsche mit Tumulten im Vorjahr in Favoriten. Zuerst hatten 45.000 Austro-Türken den Erdogan-Sieg gefeiert, dann wurde damals ebenfalls der Meistertitel von Galatasaray bejubelt. Eine Polizistin und ein Polizist, die bei den Ausschreitungen im Einsatz standen, packten damals aus: "Wir als Polizei haben den Bezirk verloren. Der Bezirk ist fest in türkischer Hand. Wir stehen ja nur noch auf verlorenem Posten, können begleiten, aber nicht mehr tun - das muss man mal in aller Deutlichkeit sagen."
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"Da wurden in Eigenregie ganze Straßenzüge abgesperrt, Kreuzungen geregelt. Bitte schön, wo sind wir?", meinte der erfahrene Polizist weiter. Bürgermeister Michael Ludwig richteten die beiden Exekutivbeamten damals aus: "Viele von uns sind richtig sauer auf den Bürgermeister. Wie kann der das so runterspielen?", fragt sich die Polizistin. . "Es ist aus und vorbei, wir haben diesen Bezirk definitiv verloren. Und wir sind sicherlich nicht die einzigen Beamten, die so denken."