Hotspot Reumannplatz

Wiener Lenker tappt in Schilder-Chaos – 120 Euro Strafe

Eine Baustelle in Wien sorgt für großen Ärger. Autofahrer dürfen in KEINE Richtung fahren! Egal wie man hinausfahren will, es ist falsch.

Robert Cajic
Wiener Lenker tappt in Schilder-Chaos – 120 Euro Strafe
Ein Schilder-Chaos am Reumannplatz kostet einen Wiener Autofahrer nun 120 Euro.
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Hier war regelkonformes Fahren völlig unmöglich. Sogar die Polizei gab es zu. Ursache ist die große Radwegoffensive der Stadt Wien, dutzende Verkehrsrouten werden umgebaut.

Eines der Hotspots ist Favoriten. Hier werden mehrere Straßen umfunktioniert und "klimafit" gemacht. Das Schilder-Chaos im Zuge der Umbauten sorgt bei Autofahrern für Verwirrung – ein Wiener geriet im September in eine komplett unübersichtliche Situation, muss dafür nun 120 Euro zahlen. Das ist der Grund.

Wiener kassiert an Geburtstag unverständliche Strafe

"Heute"-Leser Zeljko (30) fuhr Anfang September die Favoritenstraße entlang. Auf Höhe Reumannplatz gab es plötzlich kein Weiterkommen mehr. Der Grund: Die Einfahrt nach rechts ist verboten, geradeaus weiterzufahren unmöglich und das Manöver nach links wurde aufgrund der Fahrrad-Baustelle untersagt.

Links von der Kreuzung befindet sich eine Baustelle, der Wiener konnte nur noch umdrehen. Beamte sahen das aber anders – 120 Euro Strafe!
Links von der Kreuzung befindet sich eine Baustelle, der Wiener konnte nur noch umdrehen. Beamte sahen das aber anders – 120 Euro Strafe!
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Trotzdem gab ein Schild an der Kreuzung die Richtung vor, also bog der 30-Jährige nach links ab. Beamte hielten den Lenker auf und verpassten ihm einen Strafzettel in Höhe von 120 Euro – und das ausgerechnet an seinem Geburtstag.

Die Radoffensive in Wien in Bildern

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    Die Radoffensive in Wien in Bildern
    Die Radoffensive in Wien in Bildern
    Mobilitätsagentur Wien

    Wiener bog links ab – auch Umdrehen wäre Verstoß gewesen

    Kurios: Laut den Polizisten hätte Zeljko umdrehen müssen, obwohl ein Schild vorgegeben hatte, dass nur das Abbiegen nach links möglich ist. Top-Influencer Nikola Marijokovic ist Fahrlehrer und machte auf das Problem im 10. Bezirk aufmerksam. Für ihn steht fest: Wenn das Verkehrsschild "vorgegebene Fahrtrichtung links" nicht dort aufgestellt gewesen wäre, hätte man umkehren können. Doch aufgrund des Schildes wäre auch das Umkehren strafbar gewesen.

    Für Ortsunkundige und Parkplatzsuchende mutiert der Reumannplatz und Umgebung so zur Strafen-Falle, denn: Auch die nahegelegene Davidgasse wurde mittlerweile komplett zur Baustelle. Leserreporter-Fotos zeigen das Chaos vor Ort.

    Mann hat am Reumannplatz keine Chance, muss 120€ zahlen

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      An dieser Kreuzung ist seit Tagen nur das Umkehren möglich.
      An dieser Kreuzung ist seit Tagen nur das Umkehren möglich.
      Leserreporter

      Top-Influencer erkannte den Fehler

      Der Wiener Fahrschullehrer postete ein Video auf Instagram und empfahl, das "Links Abbiegen"-Schild abzudecken. Die zuständigen Organe ließen sich nicht zweimal bitten, wenige Tage später wurde das blaue Verkehrsschild dann tatsächlich zugedeckt.

      Dem abgestraften Zeljko half dies trotzdem nicht, denn: Seine Beschwerde wurde knallhart abgeschmettert. Fahrlehrer Niko versuchte zu helfen, schrieb mit ihm den Text. Doch die Antwort ließ auch ihn sprachlos zurück.

      Lenker hätte "kleineres Übel" wählen sollen

      "Es lag sehr wohl eine Interessenabwägung vor, welche Übertretung der Lenker vorzunehmen hatte – entweder die Missachtung der vorgeschriebenen Fahrtrichtung oder die des Fahrverbotes", heißt es in der Antwort auf die Beschwerde. Für den stets sympathischen Fahrlehrer aus Wien ist die Strafe eine "Ungerechtigkeit".

      Wo sind wir, dass wir während der Fahrt abschätzen müssen, welcher Verstoß milder ist?
      Fahrlehrer Niko
      Top-Influencer

      Bis voraussichtlich Ende November sollen die Straßenumbauten in Favoriten abgeschlossen werden. Die im Baubereich betroffenen Querstraßen werden als provisorische Sackgassen ausgebildet, heißt es auf der Seite der Stadt Wien. Für viele Autofahrer könnte die Fahrt über den Reumannplatz also teuer werden.

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        15.10.2024: <a data-li-document-ref="120066886" href="https://www.heute.at/s/wiener-nennt-polizist-laecherlich-muss-360-brennen-120066886">Wiener nennt Polizist "lächerlich" – muss 360 € brennen</a>
        Sabine Hertel / Leserreporter

        Auf den Punkt gebracht

        • Eine Baustelle am Reumannplatz in Wien sorgt für Verwirrung und Strafen bei Autofahrern, wie im Fall von Zeljko, der aufgrund widersprüchlicher Verkehrsschilder 120 Euro zahlen musste
        • Trotz der Intervention eines Fahrlehrers und Influencers, der auf das Problem aufmerksam machte, wurde Zeljkos Beschwerde abgelehnt, und die Situation bleibt für viele Autofahrer problematisch
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