Wien

Wiener Eis-Startup nimmt es süß mit den ganz Großen auf

Gemeinsam mit der Mama hat er einst seine Eisvarianten kreiert. Nun hat Dajan Srejic seine eigene Firma und will mit Sreja-Eis die Welt erobern.

Heute Redaktion
Dajan Srejic produziert in der Wolfgang Schmälzl Gasse 18-20 (Wien-Leopoldstadt) ungewöhnliche Eissorten
Dajan Srejic produziert in der Wolfgang Schmälzl Gasse 18-20 (Wien-Leopoldstadt) ungewöhnliche Eissorten
Helmut Graf

"Am Anfang glaubt niemand an die Idee, außer man selbst" so Jungunternehmer Dajan Srejic (23). In seiner Produktionsstätte in der Wolfgang Schmälzl Gasse 18-20 (Wien- Leopoldstadt) produziert er seit Sommerbeginn zusammen mit der Mama auf 40 Quadratmetern Eis: Sreja Eis (eine Abwandlung seines Nachnamens).

Noch vor einem Jahr haben er und die Mama in ihrer Küche gerührt, probiert, verworfen, gewartet. "Am Anfang haben wir zwei Stunden für 30 Portionen gebraucht – jetzt schaffen wir in der selben Zeit 400". Und "alles in allem habe ich bestimmt mehrere Tonnen Zucker hoch in den zweiten Stock unserer Altbauwohnung ohne Fahrstuhl getragen, bevor wir hier unsere Produktionsstätte hatten", scherzt Dajan.

Ähnlich mühsam war es, Sponsoren zu finden, von der Küche den Übergang in die Produktion zu schaffen, das Patent anzumelden, sich einen Namen zu machen und alles Rechtliche zu verstehen, die Kennzeichnung, Sachen wie die Allergenschulung oder die mikrobiologische Untersuchung der Lebensmittelversuchsanstalt. Dann war die Schallmauer durchbrochen:

Schon an 100 Verkaufsstellen in Wien gibt es Sreja-Eis

Inzwischen ist Dajan mit seinem Eis an 100 Standorten in fast allen Wiener Bezirken vertreten. Nur der 6. und der 13. fehlen noch. Auch in 10 Spar-Filialen ist er bereits zu finden. Sein Marketingteam besteht aus acht Mitarbeitern. Influencer Justin Gym (@justin_gym) wirbt für Sreja. Im Monat produziert Dajan inzwischen 5.000 bis 6.000 Portionen Eis. Die Bestseller sind Haselnuss (Tipp!!!) und Vanille, auch die Sorte "Kokos-Keks-Kuchen" gehe gut und ist geschmacklich etwas völlig eigenes. Der Preis für eine kleine Portion liegt bei 1,99 (100 ml) und für eine große bei 3,99 (300 ml).

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    Bei minus 25 Grad wird das Eis gelagert
    Bei minus 25 Grad wird das Eis gelagert
    Helmut Graf

    "Wir sind keine klassische Eisdiele, wir sind hier in der Produktion – aber wenn Kunden mal vorbei schauen, ist das schön". Das Eis entsteht so: Erst wird pasteurisiert, dann kommt die Schlagsahne und schließlich werden die Zutaten mit dem Schneebesen gemischt. Letztendlich wird alles in die Becher gefüllt, ebenfalls von Hand – dann kommt es bei minus 25 Grad in den Kühlschrank.

    Bei diesem Eis ist das Stanitzel Teil der Rezeptur 

    Neun Leute arbeiten inzwischen für Dajan. "Die Mama ist die Stärkste im Produktionsteam". Das Produktionsteam sind ja nur er und die Mama. Die übrigen Mitarbeiter sind im Marketing. Pro Tag arbeitet Dajan 16 Stunden, manchmal sogar 23 Stunden für seinen Traum. "Gerade bekomme ich wenig Schlaf. In der Woche komme ich schon auf 120 Arbeitsstunden", sagt Dajan gutgelaunt. Hier macht wirklich jemand seinen Traum wahr.

    Bisher gibt es die Sorten: Kokos-Keks-Kuchen, Zitronen-Keks-Kuchen, knusprige Haselnuss und Vanille mit Schokoladen-Waffelstücken. Das Stanitzel ist bei diesem Eis zerbröselt mit drin, es ist Teil der Rezeptur. Weitere Sorten sind geplant: ein High-Protein Eis für Sportler, ein "let's get tipsy" mit etwas Alkohol oder auch ein "stay at home" Eis – "für einen Tag auf dem Sofa mit Netflix bei Regenwetter". Die meisten Eisprodukte gehören zwei großen Konzernen, so Dajan. Unilever oder Nestlé. "Jetzt wird es Zeit für gutes Eis aus Österreich!"

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