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22-Jähriger wartete 8 Jahre lang auf Antwort von MA35
Über acht Jahre wartete Anton auf eine Antwort von der MA35. Der 22-Jährige stellte mit 14 einen Antrag auf die österreichische Staatsbürgerschaft.
Als Anton (Name von der Redaktion geändert) 14 Jahre alt war, stellte er gemeinsam mit seiner Mutter einen Antrag auf die österreichische Staatsbürgerschaft – das ist mittlerweile acht Jahre her. Der 22-Jährige ist in Wien geboren und aufgewachsen, hat jedoch einen ungarischen Reisepass. "Ich wollte auch am Papier Österreicher sein", erzählt er "Heute" im Gespräch.
Antwort nach über acht Jahren
Der damalige Teenager bekam einige Monate später eine Antwort: Er und seine Mutter sollten einige Dokumente nachreichen. "Das haben wir getan und nie wieder mehr von der MA35 gehört", berichtet Anton. Vergangenen Mittwoch erreichte den 22-Jährigen jedoch völlig überraschend ein Brief von der Einwanderungsbehörde.
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Mietnachweis von 2011 verlangt
"Ich sollte weitere Unterlagen einreichen. Unter anderem meinen Lebenslauf und Mietnachweise von 2011. Dass ich zu der Zeit elf Jahre alt war und noch keine Miete gezahlt habe, haben sie wohl übersehen", lacht Anton im "Heute"-Talk. Die Dokumente sollte er bis 11. Jänner abgeben – ansonsten könne das mit der österreichischen Staatsbürgerschaft vergessen.
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MA35: "Verzögerung tut uns leid"
Der Pressestelle des Amts für Einwanderung und Staatsbürgerschaft bedauert die Verzögerung: "Wir können nicht mehr im Detail feststellen, was die konkreten Gründe dafür waren". Dem 22-Jährigen wird nun angeboten, mit der MA35 in Kontakt zu treten und ihm bei dem weiteren Prozess zu unterstützen.
Anton: "Mir ist die Lust vergangen"
Doch Anton ist sich nicht mehr sicher ob, er die österreichische Staatsbürgerschaft noch haben möchte. "Nach dem Hin und Her ist mir die Lust vergangen. Außerdem möchte ich weder zum Bundesheer, noch will ich den Zivildienst nachholen müssen", meint Anton. Ob er irgendwann doch noch den österreichischen Pass bekommen wird, bleibt also offen.