Wien
"Wien sind wir alle" – Favoriten ruft zu Kundgebung auf
Mit der Aussage "Dann wäre Wien noch Wien" sorgte Gottfried Waldhäusl für Entrüstung. Nun ist eine Solidaritäts-Kundgebung in Favoriten geplant.
Von "rücktrittsreif", über "einfältig" sowie "krasse Fehlbesetzung": Der Sturm der Entrüstung nach einer Aussage von Niederösterreichs Asyllandesrat Gottfried Waldhäusl in einer Puls4-Sendung war groß. Auf die Frage einer jungen Schülerin aus Favoriten, was er dazu sage, dass – wenn seine Vorhaben zur Grenzschließung bereits vor längerem umgesetzt worden wäre – in ihrer Klasse wohl kaum Schüler seien, antwortete er schlichtweg: "Dann wäre Wien noch Wien". Kurz darauf folgte ein Angriff von Rechtsextremen auf die Schule in Favoriten.
Waldhäusl: "Muss nur mit offenen Augen durch Wien gehen"
Auch am Tag danach blieb der FPÖ-Hardliner bei seiner Aussage: "Ich habe Angst, dass meine Enkerl einmal unser geliebtes Österreich mit der Waffe verteidigen müssen." Beleidigen habe er die Schülerin nicht wollen und entschuldige sich dafür, betont Waldhäusl. Nur: "Man muss nur mit offenen Augen durch Wien gehen!"
Mehr lesen: FP-Waldhäusl: "Habe vier Enkerl und Angst vor Krieg"
Solidaritäts-Veranstaltung am Reumannplatz
Die Welle an Empörung war groß, zahlreiche Politiker und Promis kritisierten die Aussagen. Nun planen die Grünen Favoriten gemeinsam mit Neos, Links, KPÖ, Bierpartei, SÖZ und der KPÖ eine Solidaritätskundgebung. Die Veranstaltung findet am 6. Februar ab 19 Uhr unter dem Motto "Wien sind wir alle!" statt.
"Mit solcher Hetze wird unser Land gespalten und der demokratische Diskurs vergiftet. Ziel ist es, gemeinsam Solidarität gegenüber allen in Wien/ Österreich wohnenden Menschen zu zeigen. Unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, Herkunft, religiöser Zugehörigkeit oder anderen Faktoren", heißt es von den Veranstaltern. Redebeiträge von Aktivist Daniel Landau, Kid Pex (SOS Balkanroute), Erich Fenninger (Volkshilfe Österreich), Petra Bayr (SPÖ), Dolores Bakos (Neos) und Niki Kunrath (Grüne) sind geplant.