Gesundheit

Wien plant Darmkrebs-Vorsorge von zuhause aus

Viele scheuen die Darmkrebsvorsorge. Ein neues, zuhause durchführbares Screeningprogramm soll als niedrigschwelliger Zugang etabliert werden. 

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Zur Verfügung stehen soll die heimische Vorsorge für Personen im Alter von 45 und 75 Jahren. Die Rahmenvereinbarungen für dieses Screening werden laut Hacker-Büro nun ausgeschrieben.
Zur Verfügung stehen soll die heimische Vorsorge für Personen im Alter von 45 und 75 Jahren. Die Rahmenvereinbarungen für dieses Screening werden laut Hacker-Büro nun ausgeschrieben.
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Darmkrebs ist die dritthäufigste Krebserkrankung in Österreich. Dabei ließe sich das Risiko mit der richtigen Vorsorge drastisch verringern. Männern wird deshalb ab 50, Frauen ab 55 Jahren empfohlen, eine Darmspiegelung (Koloskopie) zu machen. Sie ist noch zuverlässiger als der Stuhltest und Krebsvorstufen können sofort entfernt werden. Bei unauffälligem Befund muss sie erst nach 10 Jahren wiederholt werden. Obwohl die Untersuchung unter Dämmerschlaf durchgeführt wird, fürchten ihn viele und machen ihn deshalb nicht und sorgen somit nicht vor.

Suche nach verstecktem Blut

Deshalb möchte die Stadt Wien nun ein neues Programm etablieren, bei dem eine Stuhlprobe zu Hause entnommen und eingeschickt werden kann. Ist diese positiv, wird eine Koloskopie vereinbart, bestätigte das Büro des Gesundheitsstadtrats Peter Hacker (SPÖ) einen Bericht der "Presse". Zur Verfügung stehen soll die heimische Vorsorge für Personen im Alter von 45 und 75 Jahren. Diese Probe wird dann eingeschickt und auf so genanntes okkultes – also verstecktes – Blut untersucht, das mit freiem Auge nicht sichtbar, mittels Labortest jedoch nachweisbar ist. Die Untersuchung beruht darauf, dass Dickdarmpolypen (die Vorstufe des Dickdarmkrebses) schon in ihrem frühen Stadium Blut absondern.

Wird Blut nachgewiesen, können die Betroffenen auf schnellem Weg, der nur Teilnehmern vorbehalten ist, einen schnellen Termin für eine Koloskopie vereinbaren, um die Diagnose abzusichern und eventuelle Polypen, die in späterer Folge zu Krebs werden könnten, zu entfernen. Ziel der Aktion ist die Senkung der darmkrebsbedingten Sterbezahlen durch unkompliziertes Screening, das laut Hacker bereits in 20 EU-Mitgliedstaaten etabliert ist. Die Rahmenvereinbarungen für dieses Screening werden nun ausgeschrieben. Der Zuschlag soll im Februar 2024 erfolgen. 

Oft zu spät entdeckt

Die letztaktuellen Zahlen aus 2019 zeigen, dass 4.444 Personen neu an Darmkrebs erkrankten, davon 2.534 Männer und 1.910 Frauen. In Wien waren es gesamt 678 davon 351 Männer und 327 Frauen. Zwischen 2017 und 2019 wurden 60 Prozent der Diagnosen erst gestellt, als der Tumor bereits vergrößert war und Organgrenzen durchbrochen hatte.

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