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Wien-Neubau: Bezirkschef Blimlinger legt Amt zurück

Heute Redaktion
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Thomas Blimlinger (Grüne) soll sein Amt nach 16 Jahren niederlegen.
Thomas Blimlinger (Grüne) soll sein Amt nach 16 Jahren niederlegen.
Bild: picturedesk.com

Nach 16 Jahren will Thomas Blimlinger im November abtreten. Mit ihm schafften es die Grünen in Wien-Neubau auf Platz eins. Nachfolger wird Vize Markus Reiter.

Die Meldung kam Mittwochabend aus heiterem Himmel: Thomas Blimlinger (60), erster Grüner Bezirksvorsteher Wiens und seit 2001 im Amt, will im November abtreten. Blimlinger bestätigte nun einen Bericht der "Wiener Zeitung". "Ich denke, dass es Zeit ist für einen Generationenwechsel ist", so Blimlinger am Mittwochvormittag in einer Pressekonferenz.

Kein Partei-Streit

Mit parteiinternen Streitigkeiten habe sein Rückzug nichts zu tun,versicherte Blimlinger. Usprünglich hätte der Machtwechsel in Wien-Neubau erst nach der Nationalratswahl öffentlich gemacht werden sollen, um den Wahlkampf der Grünen nicht zu stören.

Grüne Machtübergabe

Nachfolger soll Blimlingers bisheriger Stellvertreter Markus Reiter werden. Reiter ist derzeit noch Geschäftsführer der Obdachloseneinrichtung Neunerhaus. Reiter ist seit 1989 Mitglied der Wiener Grünen. Nun soll er Blimlingers Erfolgsweg fortsetzen. Sein Nachfolger sei äußerst kompetent und verlässlich, so der scheidende Bezirksvorsteher.

Mit Blimlinger stiegen die Grünen in Wien-Neubau zur stärksten Kraft auf: Bereits 2001 kletterten sie im Bezirk mit 32,55 Prozent der Stimmen auf Platz eins. Diesen ließen sie sich nicht mehr nehmen. 2010 konnten sie das Ergebnis sogar noch auf 45,44 Prozent ausbauen. Zuletzt musste man zwar 4,42 Prozentpunkte einbüßen, blieb aber dennoch klar auf dem Spitzenplatz (weit vor der SPÖ auf Platz zwei mit 24,68 Prozent).

Für Umbau war er nicht verantwortlich

Mit dem Bezirksvorsteher entwickelte sich Neubau in einen klassischen "Bobo-Bezirk". Neue Lokale, mehr Pflanzen und Radwege kamen bei den Anrainern gut an.

Den Umbau der Mariahhilfer Straße zur Fußgängerzone unterstützte er zwar, die Initiative übernahm aber seine Chefin Maria Vassilakou. Das umstrittene Projekt sorgte im Grätzl für Diskussionen.

Bislang hielt sich Blimlinger über seinen Rücktritt bedeckt. Laut "Standard" soll der 60-Jährige aber bereits länger über einen Abschied aus der Politik nachgedacht haben. (pet)