Wien

Wien baut Wasserspeicher für 6,5 Millionen Vollbäder

Trockenperioden und Starkregen werden künftig häufiger. Wien sorgt vor: Mit gefüllten Wasserspeicher, mehr Grünraum und einer Joboffensive.

Heute Redaktion
Die Klimakrise stellt Wien vor Herausforderungen. Die Infrastruktur der Stadt muss nun an die Veränderungen angepasst werden.
Die Klimakrise stellt Wien vor Herausforderungen. Die Infrastruktur der Stadt muss nun an die Veränderungen angepasst werden.
WienerWasser_Novotny

Die Klimakrise und das Bevölkerungswachstum stellen Wien vor Herausforderungen. Längere Trockenperioden werden wahrscheinlicher, auch Starkregenereignisse werden häufiger auftreten. Die Infrastruktur der Stadt muss an die Veränderungen angepasst werden – Details dazu gab Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky bei der SPÖ-Klubtagung bekannt.

Damit angesichts auch in Zukunft in allen Haushalten frisches Quellwasser fließt, muss mehr Wasser aus den Quellgebieten gespeichert und die verfügbare Wassermenge erhöht werden. Von Trockenheit in der Wasserversorgung sei man aber nicht bedroht, betont Czernohorszky. Deshalb müsse man jetzt "vorausschauend handeln". 

60 Prozent mehr Speichervolumen

Zum einen werden bei Quellen in der Steiermark die verfügbaren Wassermengen erhöht. Durch einen zusätzlichen Rohrstrang in der Höllbachquelle kann künftig mehr Wasser vom Hochschwabgebiet nach Wien fließen. Ein "Megaprojekt" soll 2024 starten: Ein zusätzlicher Wasserbehälter in Neusiedl am Steinfeld (NÖ). Dort steht jetzt schon einer der größten Behälter Europas. Künftig wird das Speichervolumen um mehr als 60 Prozent erhöht, um bis zu einer Milliarde Liter Wasser speichern zu können. Für Infrastrukturprojekte wie diese investiert Wiener Wasser bis zu 100 Millionen Euro pro Jahr.

Wasserwerk Donauinsel erweitert

Auf der Donauinsel ist eine Erweiterung des Wasserwerks geplant. Das Grundwasser wird nach dem neuesten Stand der Technik aufbereitet. Mit Hilfe dieses Standorts können bis zu 22 Prozent des durchschnittlichen Tagesbedarfes gedeckt werden. Das Gebäude soll auf der Donauinsel südlich der Nordbrücke errichtet und vollflächig begrünt werden.

Wiental Kanal verlängert

Das größte Kanalneubauprojekt der kommenden Jahre wird heuer gestartet: Die Verlängerung des Wiental Kanals vom Rüdigerhof bis nach Auhof. Derzeit bietet der Wiental Kanal ein Speichervolumen von 100 Millionen Liter – durch die Erweiterung kommen 60 Millionen Liter dazu. Damit sollen Wiener im Westen von Starkregen geschützt werden. Rund 250 Millionen Euro nimmt man dafür in die Hand. Auch im Norden wird der Hochwasserschutz ausgebaut: das Pumpwerk auf der Donauinsel wird leistungsstärker, um die Menschen in Floridsdorf und der Donaustadt zu schützen. Dafür werden weitere 15 Millionen Euro investiert.

Mehr Grün für Wien

Nicht nur Wasser ist ein Thema, sondern auch der Grünraum: Dieser soll im Stadtgebiet erweitert werden. Bis 2025 soll die Zahl der zusätzlichen Baumpflanzungen erhöht werden. Man sei bereits bei der Hälfte des Ziels angekommen und liege gut in der Zeit, so der Stadtrat. In den kommenden Jahren werden weitere Parkanlagen neu eröffnet wie der Walter-Kuhn-Park im Neuen Landgut, zwei neue Teilbereiche der Freien Mitte am Nordbahnhof oder der Stadtpark Atzgersdorf.

Joboffensive für "Zukunftsberufe"

Auch auf die Arbeitswelt hat die Klimakrise Auswirkungen. So entstehen neue "Zukunftsberufe", von Arbeitsfeldern in der Natur bis hin zu Berufen im sozialen und technischen Bereich, im Klimaschutz, für sauberes Wasser, bei der Müllabfuhr, im Straßen- und Brückenbau oder in der Verwaltung. Bis 2030 werden allein durch Pensionierungen rund 21.000 Jobs bei der Stadt neu zu besetzen sein. Insbesondere für viele technische Berufe im Bereich Klimaschutz und erneuerbare Energien werden Arbeitskräfte gesucht. Aber auch in den Bereichen Soziales und Pädagogik stehen Arbeitsplätze zur Verfügung.

Um möglichst viele Interessierte zu gewinnen, setzt die Stadt mit einer neuen Kampagne unter dem Motto "Arbeiten an Wien" einen Kommunikationsschwerpunkt. Darüber hinaus findet am 23. Mai eine Jobmesse im Rathaus statt. Das Lehrlingsmanagement soll neu aufgestellt werden, Konkretes dazu soll Ende des Jahres vorliegen. 

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