Wien
Wieder Proteste gegen Straßenbauprojekte angekündigt
Immer noch gibt es viel Kritik an Lobautunnel, Nordostumfahrung und Stadtstraße. Gegener wollen weiter gegen die Bauprojekte demonstrieren.
So eine Demo ist etwa für 2. Oktober geplant. An diesem Tag gibt es beim Bundesverwaltungsgericht eine Verhandlung wegen der S1-Spange zur Seestadt. Umweltorganisationen wollen an diesem Tag ihre Kritik an den Projekten kundtun.
S8 bleibt "Durchfallkandidat Nummer 1"
Der Bund habe der geplanten Nordostumfahrung einen Riegel vorgeschoben, weil noch nicht alle Wasserschutz- und Naturschutzbescheide vorliegen. Wolfang Rehm von der Umweltorganisation Virus betonte in einer Pressekonferenz dass derzeit noch nicht geklärt ist, wie sich das Bauvorhaben auf Grundwasser und die Versorgung der Landwirtschaft der Region auswirke.
Die meisten Baubewilligungen würden derzeit noch fehlen. "Die Asfinag muss gerade zum wiederholten Male bei den immer noch nicht fachgerecht ermittelten Auswirkungen auf das Grundwasser nacharbeiten", so Rehm. Derzeit könne hier also nicht legal gebaut werden. Das Schwesternprojekt, die Marchfeld-Schnellstraße (S8) war bereits beim Höchstgericht und bleibe "Durchfallkandidat Nummer 1".
Demo vor Verhandlung angekündigt
Im Visier ist auch die geplante Spange zwischen der Seestadt Aspern und der S1. Die Stadt habe die Bebauung der Seestadt Nord "ohne Not" mit einer Straße verknüpft. Und am Dienstag werde der Stadtsenat ein ähnliches Vorhaben für die Wohnbaupläne im Bereich Oberes Hausviertel beschließen, so Rehm.
Am 2. Oktober geht die Diskussion um die geplante Spange vor das Bundesverwaltungsgericht. Jutta Matysek von der Bürgerinitiative "Rettet die Lobau" kündigte eine Demo für vor Verhandlungsbeginn vor dem Gericht an. Denn das Vorhaben führe in ihrer Sicht zu keiner Verkehrsentlastung.
Leistbaren Wohnraum auf schon angebundenen Flächen
Ähnlich sehen das Aktivisten auch noch bei der umstrittenen Stadtstraße. Die Bauarbeiten dort starteten unter heftigen Protesten, aktuell gibt es aber keine Aktionen. Lena Schilling von der Initiative "Lobau bleibt" schließt solche aber nicht aus. "Wir werden, wenn es sein muss, uns auch wieder vor Bagger setzen", so die Aktivisten laut "ORF".
Es brauche leistbaren Wohnraum und klimafreundliche Mobilität, fordert Schilling. Auf schon gut angebundenen Flächen könne man leistbare Wohnungsangebote schaffen, statt sie an "Investoren zu verscherbeln", so Schilling, die das Sonnenwendviertel als Negativbeispiel nennt.