Politik
"Wie kontrollieren?" – Dosko-Kritik an Quarantäne-Regel
Die neuen Corona-Regeln schlagen hohe Welle. Der burgenländische Landeschef Hans-Peter Doskozil (SP) zieht eine zwiegespaltene Bilanz.
Die neuen Corona-Maßnahmen, die Gesundheitsminister Johannes Rauch von den Grünen Dienstagvormittag präsentiert hat, stoßen nicht überall auf Zuspruch. Nach dem bereits der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig der Kragen geplatzt ist, meldet sich auch dessen roter Parteikollege Hans-Peter Doskozil zu Wort.
Doskozil: "Gratistests nur für Geimpfte"
"Von einer durchdachten und mit Bundesländern und Experten abgestimmten Corona-Strategie sind wir leider nach wie vor weit entfernt“, sagt Doskozil gegenüber "Heute". Zwar sehe es der burgenländische Landeschef durchaus positiv, dass die Gratistests zumindest mit einem limitierten Kontingent weiterlaufen, aber er hätte nicht allen den Zugang dazu gewährt.
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"Die optimale Variante wäre für mich aber gewesen, Tests für Geimpfte generell weiter kostenlos anzubieten. Neben dem Impfen ist das Testen das wichtigste Instrument zur Pandemie-Eindämmung, da sollte man nicht leichtfertig Hürden aufbauen“, so Doskozil.
Rauch hatte verkündet, dass es ab 1. April nur noch zehn kostenlose Corona-Tests für die Bevölkerung geben wird – je fünf Antigen- und PCR-Tests. Der Gesundheitsminister meinte dazu: "Wer seine Oma besuchen will, hat auch weiterhin die Möglichkeit, sich kostenlos zu testen. Wer zu einem privaten Treffen oder zu einem wichtigen beruflichen Termin muss, hat die Möglichkeit, sich kostenlos zu testen." Zusätzlich sollen sich Personen mit Symptomen oder die vulnerablen Gruppen noch öfter gratis testen lassen können.
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Kritik hagelt es auch ob der neuen Quarantäne-Regeln aus dem Burgenland: "Es ist schwer nachvollziehbar, wie das in der Praxis kontrolliert und umgesetzt werden soll. Wir brauchen Maßnahmen, die unsere Behörden entlasten statt ihre Arbeit weiter zu erschweren", so der SP-Grande.
Die neue Vorgangsweise der Regierung sieht vor, dass ungeimpfte Kontaktpersonen von Infizierten nicht mehr länger zehn Tage in Quarantäne ausharren müssen. Sie dürfen demnach mit Maske arbeiten gehen, Einkaufen, Besorgungen machen oder spazieren gehen – Veranstaltungen sind jedoch für sie weiterhin tabu.