"Schlimmste Auswirkungen"
Wie die globale Klimakrise unser Bundesheer bedroht
Klimakrisen-Folgen wie Überschwemmungen, Hitzewellen und Dürren werden Bundesheer-Einsätze künftig massiv erschweren, so das Bundesheer zu "Heute".
Der Klimawandel ist im Österreichischen Bundesheer angekommen. Die globale Klimakrise werde als "eines der bedeutendsten sicherheits- und verteidigungspolitischen Risiken unserer Zeit" gesehen, so Bundesheer-Sprecher Karl Krainer gegenüber "Heute".
Auswirkungen auf Verteidigungssektor
"Drastische Auswirkungen auf Mensch, Gesundheit, Natur, Gesellschaft, Wirtschaft und auch auf den Verteidigungssektor sind bereits zu beobachten und werden weiter an Intensität zunehmen", ergänzt Krainer.
Heeres-Einsätze werden "herausfordernd"
Hitze, Kälte, Stürme, Überschwemmungen oder Dürren würden Einsätze besonders herausfordern und könnten "sowohl den Einsatzerfolg als auch die Einsatzfähigkeit und Gesundheit von Einsatzkräften extrem" belasten.
Bundesheer muss Teil dazu beitragen
Daher müssten sich alle Staaten auf die Klimakrisen-Folgen vorbereiten und die "schlimmsten Auswirkungen in einer gesamtgesellschaftlichen Anstrengung" abmildern. Auch das Bundesheer müsse in seinen Einsätzen im In- und Ausland "einen beträchtlichen Teil" dazu beitragen, heißt es.
Handlungsfähigkeit aufrechterhalten
Daher passe das Bundesheer seine Logistik, Gerätschaft, Infrastruktur und Ausrüstung an extreme Wetter- und Klimaverhältnisse und deren Folgen an.
Für unser Militär gebe es demnach drei Prioritäten: "Die Handlungsfähigkeit der Soldaten aufrechterhalten, unsere Einsatzbereitschaft und Autarkie verbessern sowie Vulnerabilitäten und Abhängigkeiten zeitnah reduzieren."
Globale Sicherheit verändert
Der Klimawandel hat die globale Sicherheit grundlegend verändert, bestätigt auch Sherri Goodman, ehemalige stellvertretende US-Verteidigungsministerin für Umweltsicherheit und Autorin des neuen Buches "Threat Multiplier: Climate, Military Leadership & Global Security" (Island Press, ab 35,66 Euro).
Art der Bedrohungen ändert sich
Die Veränderungen durch den Klimawandel betreffen laut Goodman die Art der Bedrohungen, wie und wo militärische Streitkräfte operieren, wie Staaten ihre Militäreinrichtungen mit Energie versorgen und schützen und welche geopolitischen Allianzen geschmiedet werden.
"Bedrohungsmultiplikator" am Werk
"Ich habe den Begriff 'Bedrohungsmultiplikator' geprägt, der für die Verbindung zwischen Klimawandel und nationaler Sicherheit steht", so Goodman.
Der Bedrohungsmultiplikator drücke aus, dass das Klima "auf jede andere Bedrohung einwirkt – sei es der strategische Wettkampf mit Russland und China oder Terrorismus, Massenvernichtungswaffen und biologische Bedrohungen", so die Autorin.
Keine Nation könne demnach "dauerhafte Sicherheit finden, ohne sich mit der Klimakrise auseinanderzusetzen".
Auf den Punkt gebracht
- Der Klimawandel stellt eine erhebliche Bedrohung für das österreichische Bundesheer dar, indem er Einsätze durch extreme Wetterbedingungen wie Hitze, Kälte, Stürme und Überschwemmungen erschwert
- Um die Einsatzfähigkeit und Gesundheit der Soldaten zu gewährleisten, passt das Bundesheer seine Logistik, Ausrüstung und Infrastruktur an und betont die Notwendigkeit einer gesamtgesellschaftlichen Anstrengung zur Abmilderung der schlimmsten Auswirkungen