Ukraine

Widerstandskämpfer bringen Städte unter ihre Kontrolle

Die Gefechte zwischen russischen Sicherheitskräften und Widerstandsorganisationen  in der Region Belgorod gehen weiter – der Kreml reagiert zögernd.

Denis, der Gründer des russischen Freiwilligenverbands, posiert mit seinen Kämpfern. Sie haben von der Ukraine aus die russische Grenzstadt Belgorod angegriffen.
Denis, der Gründer des russischen Freiwilligenverbands, posiert mit seinen Kämpfern. Sie haben von der Ukraine aus die russische Grenzstadt Belgorod angegriffen.
SERGEY BOBOK / AFP / picturedesk.com

Übers Wochenende ist es in verschiedensten Orten der Region Belgorod zu weiteren Gefechten zwischen russischen Sicherheitskräften und Widerstandsorganisationen, die für die Ukraine kämpfen, gekommen.

So gelang es Kämpfern, die zum russischen Freiwilligenkorps RDK und zur Organisation Freedom of Russia, kurz LSR, gehören sollen, am 1. Juni, zeitweise einen Grenzposten und andere Verwaltungsgebäude anzugreifen und teils unter ihre Kontrolle zu bringen. Daraufhin flüchteten Tausende Menschen in Panik aus der Region, die im Südwesten von Russland unmittelbar an der ukrainischen Grenze liegt.

Seither erfolgten immer wieder Angriffe, an denen laut polnischen Medienberichten auch das polnische Freiwilligenkorps beteiligt sein soll. Lokale Medien in Belgorod berichten auch am Abend des 5. Juni von andauernden Angriffen. Laut dem "Institute for the Study of War" lasse die zögerliche russische Reaktion darauf schließen, dass man sich bisher noch nicht einig sei, wie auf die Grenzverletzungen reagiert werden soll.

Alexander Newsorow, der zwischen 1993 und 2007 Abgeordneter der russischen Staatsduma war und bei den Wahlen im Jahre 2012 als Vertrauter von Putin galt, teilte auf seinem Telegram-Kanal eine Karte der angeblichen Gebietsgewinne, die die Widerstandskämpfer in Belgorod bereits gemacht haben sollen.

Russische und polnische Widerstandskämpfer sollen in der Region Belgorod bereits diverse Städte unter ihre Kontrolle gebracht haben.
Russische und polnische Widerstandskämpfer sollen in der Region Belgorod bereits diverse Städte unter ihre Kontrolle gebracht haben.
Telegram/НЕВЗОРОВ

Dabei übt er auch scharfe Kritik am Gouverneur der Region, dem er "rekordverdächtige Mittelmässigkeit" bei seiner Reaktion vorwirft. Newsorow ist seit Kriegsbeginn einer der lautesten Kritiker aus russischen Reihen – Anfang 2023 verurteilte ihn ein Moskauer Gericht zu acht Jahren Haft, falls er nach Russland zurückkehren sollte.

Großoffensive offenbar vereitelt

Russland hat unterdessen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine ukrainische Großoffensive im Süden der Region Donezk vereitelt.

"Ziel des Gegners war, unsere Verteidigung an dem Teil der Front zu durchbrechen, der seiner Ansicht nach am verletzlichsten war", teilte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass in der Nacht zum Montag mit. Der Feind sei mit seiner Mission gescheitert. Die mutmassliche Offensive habe am Sonntagmorgen an fünf Frontabschnitten begonnen, hieß es weiter. Die ukrainischen Streitkräfte hätten mehr als 250 Soldaten verloren.

Die Angaben liessen sich nicht unabhängig prüfen. Aus Kiew gab es dazu zunächst keine Stellungnahme. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hatte zuletzt wiederholt betont, sein Land sei für die seit langem angekündigte Gegenoffensive zur Befreiung seiner Gebiete von der russischen Besatzung bereit.

1/61
Gehe zur Galerie
    <strong>18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus.</strong> Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. <a data-li-document-ref="120078967" href="https://www.heute.at/s/schild-vor-restaurant-loest-hitzige-debatte-aus-120078967">Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert &gt;&gt;&gt;</a>
    18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus. Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert >>>
    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View