Gesundheit

Wer zu wenig trinkt, riskiert tödliche Herzkrankheit

Wer zu wenig trinkt, hat einen zu hohen Natriumspiegel im Blut – das schädigt das Herz auf Dauer nachhaltig. Was und wie viel du trinken solltest.

Sabine Primes
Teilen
Menschen, die nicht genug Wasser pro Tag trinken, erhöhen ihr Risiko für eine potentiell tödliche Herzschwäche.
Menschen, die nicht genug Wasser pro Tag trinken, erhöhen ihr Risiko für eine potentiell tödliche Herzschwäche.
Getty Images/iStockphoto

Wasser, ungesüßter Tee oder aufgespritzte Fruchtsäfte ohne Zucker sind die besten und gesündesten Durstlöscher. Idealerweise versorgt man seinen Körper mit zwei Liter Flüssigkeit pro Tag. Im Sommer oder bei anstrengenden Tätigkeiten, die zum Schwitzen bringen, darf es auch gerne mehr sein. Wer ausreichend trinkt, befördert Schadstoffe schneller aus seinem Körper, hält den Kreislauf aufrecht und die Haut prall. 

Wer sich – vor allem im Winter – mit nachlassendem Durstgefühl schwer tut, auf seine zwei Liter zu kommen, kann sich mit Hilfe einer App "Trinkerinnerungen" einstellen. Denn eine große Studie von Forschern des US National Institutes of Health beweist jetzt: Wer zu wenig trinkt, riskiert tatsächlich deutlich eher, eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) zu entwickeln. Die Studie wurde Ende März im "European Heart Journal" veröffentlicht.

Eine Herzinsuffizienz liegt vor, wenn das Herz nicht mehr in der Lage ist, das Blut ordnungsgemäß durch den Körper zu pumpen, weil es in der Regel schwach oder steif geworden ist. Es handelt sich um eine langfristige Erkrankung, die sich in der Regel mit der Zeit verschlimmert.

Trinken unterstützt das Herz

"Ähnlich wie die Reduzierung des Salzkonsums ist auch das Trinken von ausreichend Wasser und die Erhaltung der Flüssigkeitszufuhr eine Möglichkeit, unser Herz zu unterstützen und das langfristige Risiko für Herzerkrankungen zu verringern", sagte Dr. Natalia Dmitrieva, Hauptautorin der neuen Studie. Die Forscherin an den US National Institutes of Health leitete ein Team, das fast 12.000 amerikanische Erwachsene untersuchte.

Die Studienteilnehmer waren zwischen 45 und 66 Jahre alt und verfügten über Gesundheitsdaten aus einem Zeitraum von 25 Jahren. Zu Beginn der Studie litten sie nicht an Herzinsuffizienz, Diabetes oder Fettleibigkeit. Etwa 1.366 (11,56 Prozent) entwickelten später eine Herzinsuffizienz, die mit zunehmendem Alter häufiger auftritt. Das Team untersuchte den Natriumspiegel im Blut, der bei einem niedrigen Flüssigkeitsgehalt ansteigt. Ein normaler Natriumspiegel liegt zwischen 135 und 146 Milliäquivalenten pro Liter (mEq/L). Bei Personen, die in der Lebensmitte einen Wert von 143 mEq/L aufwiesen, war das Risiko einer Herzinsuffizienz jedoch um 39 Prozent höher als bei Personen mit niedrigeren Werten.

Mit steigendem Natriumspiegel steigt Erkrankungsgefahr

Für jeden Anstieg des Serumnatriums um 1 mEq/L gegenüber dem Normalbereich stieg die Wahrscheinlichkeit einer Diagnose um fünf Prozent. Die Daten zeigten auch, dass bei über 70-Jährigen mit einem Natriumspiegel von 143 mEq/L die Wahrscheinlichkeit, eine linksseitige Verdickung des Herzens zu entwickeln, um 62 Prozent höher war.

Die ersten Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine gute Flüssigkeitszufuhr dazu beitragen kann, das Fortschreiten von Veränderungen im Herzen, die zu einer Herzinsuffizienz führen können, zu verhindern oder zu verlangsamen. Flüssigkeit ist für eine Reihe von Körperfunktionen unerlässlich und hilft auch dem Herzen, das Blut effizient durch den Körper zu pumpen. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um die Funktion der Blutgefäße und damit den Kreislauf zu unterstützen.

Mehr zum Thema