Experte spricht Klartext
"Wer tankt, ärgert sich" – wieder über 2 Euro für Sprit
Nachdem die Preise an den Tankstellen kurzzeitig gesunken sind, wird es nun wieder teurer. Ein Grund ist die CO2-Bepreisung. Das sagt ein Experte.
"Nachdem die durchschnittlichen Treibstoffpreise in Österreich seit dem Hoch im September 2023 (Diesel €1,794, Benzin €1,712) bis Ende Dezember langsam aber sicher gefallen sind, steigen sie nun wieder". Das ist die Analyse des Autofahrerclubs ARBÖ.
"Wer im neuen Jahr an heimischen Tankstellen tankt, muss sich über gestiegene Preise ärgern," sagt Thomas Harruk, der Landesgeschäftsführer des ARBÖ Oberösterreich. Am vergangenen Mittwoch-Nachmittag kostet der Liter Benzin 1,589 Euro und der Liter Diesel 1,699 Euro an einer zentral gelegenen Tankstelle in Linz.
Und ein weiterer Meilenstein wurde wieder erreicht: Laut ARBÖ-Spritpreisrechner kosteten am Freitagvormittag an zwei Kärntner Tankstellen (Preitenegg, Techelsberg) sowohl Diesel als auch Super wieder mehr als 2 Euro pro Liter (Super: 2,089 Euro, Diesel: 2,149 Euro).
Der ARBÖ analysiert: "Neben den üblichen Faktoren wie dem Rohölpreis und dem Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage, macht sich auch die Erhöhung bei der CO2 – Bepreisung bei den heimischen Triebstoffpreisen bemerkbar".
Spritpreise gehen rauf
Seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine ist es in allen Bereichen des Lebens zu Teuerungen gekommen. Besonders die Spritpreise zogen sofort stark an. Seither legen die Preise eine Achterbahnfahrt hin. Wir haben umfassend berichtet:
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- WirtschaftZu hohe Spritpreise – Paketdienst erhöht Versandkosten10. Juli 2022
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- Unter 1,60 EuroSpritpreise so günstig wie schon lange nicht mehr06. Dezember 2023
- "Heute"-Umfrage zu CO₂-SteuerMehrheit will keine "künstliche" Spritpreis-Erhöhung14. Dezember 2023
Zur Erinnerung: Mit 1. Jänner 2024 stieg der Preis für die Tonne CO2 von 32,5 Euro auf 45 Euro. Auf den Liter Treibstoff umgerechnet macht die CO2 Bepreisung insgesamt 13,5 Cent für Diesel, und 12,3 Cent für Benzin aus.
„Wenn die Bundesregierung nicht für eine Entlastung sorgt, wird das Autofahren in Österreich schon bald zum Luxus für Privilegierte“
Zusätzlich zur CO2-Steuer erhöhte die Bundesregierung mit 1. Jänner 2024 erneut die Normverbrauchsabgabe und die motorbezogene Versicherungssteuer. "Obwohl die Autokosten insgesamt in den vergangenen drei Jahren um gewaltige 30 Prozent gestiegen sind", kritisiert der ARBÖ.
"Wenn die Bundesregierung nicht für eine Entlastung für Autofahrerinnen und Autofahrer sorgt, wird das Autofahren in Österreich schon bald zum Luxus für Privilegierte", so Harruk mit einer düsteren Prognose.