Regierung kassiert mehr

Spritpreis – jetzt kommt der nächste Hammer

Österreichs Haushalte stöhnen unter massiv gestiegenen Preisen. Dennoch hält die Regierung an einer weiteren Anhebung der CO2-Abgabe auf Sprit fest.

Wolfgang Bartosch
Spritpreis – jetzt kommt der nächste Hammer
Die Preise an der Tankstelle lassen die Autofahrer verzweifeln.
Getty Images/iStockphoto

Ende November bekommt Finanzminister Magnus Brunner Post von Österreichs Energieagentur. Das Thema: der "fossile Energiepreisindex für private Haushalte". Anhand der Preisentwicklung für fossile Brennstoffe der vergangenen zwölf Monate wird hier errechnet, wie viel Geld Autofahrer ab 2024 für den von ihnen verursachten CO2-Ausstoß zu zahlen haben und ob ein sogenannter "Preisstabilitätsmechanismus" schlagend wird. Dieser Korrektur-Mechanismus soll Extremausschläge noch oben und unten verhindern. Steigen die Kosten für fossile Energie für Österreichs Haushalte deutlich, dann fällt die CO2-Bepreisung geringer aus. Betroffene zahlen also weniger Klimasteuer.

CO2-Preis steigt wohl auf 45 Euro je Tonne

Aufgrund des Trends der vergangenen Monate geht die Energieagentur davon aus, dass der Preisstabilitätsmechanismus nicht zur Anwendung kommt. Bedeutet: Die Abgabe steigt mit 2024 von derzeit 32,50 Euro auf 45 Euro pro Tonne CO2. Das entspricht einem satten Plus von rund 38 Prozent.

Klimaabgabe knackt 100-Euro-Marke

Für Autofahrer heißt das: Sie müssen ab 1. Jänner laut Berechnung des ÖAMTC pro getanktem Liter Diesel schon 13,5 Cent CO2-Steuer zahlen, 3,7 Cent mehr als jetzt. Ein durchschnittlicher Diesel-Fahrer, der rund 800 Liter jährlich verbraucht, kommt damit auf 108 Euro im Jahr 2024. Für Besitzer von Benzin-Fahrzeugen steigt die Abgabe mit Schlag Jahreswechsel um 3,4 Cent auf 12,3 Cent je Liter. Im Schnitt sind das 98,4 Euro im Jahr zusätzlich fürs Tanken.

Die im Oktober 2022 eingeführte CO2-Bepreisung ist Teil der "Ökosozialen Steuerreform", einem Prestigeprojekt von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne). Diese Klimasteuer wird alljährlich angehoben.

ÖAMTC fordert Anhebung des Klimabonus um 38 Prozent

Als Gegengewicht und Anreiz, weniger mit dem Auto zu fahren, wurde zudem ein regional gestaffelter Klimabonus eingeführt. Der wird automatisch alljährlich an alle mit Hauptwohnsitz in Österreich ausbezahlt. In Gebieten mit gut ausgebautem Öffi-Netz waren das zuletzt 110 Euro, in nur schlecht erschlossenen ländlichen Gegenden 220 Euro.

Wie hoch der Klimabonus 2024 ausfallen wird, ist derzeit offen. Der ÖAMTC fordert jedenfalls eine Anhebung um 38 Prozent, also um genau jenen Wert, um den auch die CO2-Abgabe mit Jahreswechsel steigt.

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