Politiker-Statistik

Wer im Parlament redet – und wer fast nur herumsitzt

Wer im Nationalrat am häufigsten das Wort ergreift, wer unter den Schweigsamsten ist – "Heute" hat die aktuelle Rede-Statistik aus dem Parlament.

Angela Sellner
Wer im Parlament redet – und wer fast nur herumsitzt
Plenarsitzung im Nationalrat: Welche der 183 Abgeordneten am meisten am Rednerpult waren, zeigt eine Auswertung der Parlamentsdirektion.
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Für die Nationalratsabgeordneten starten jetzt die langen Sommerferien - zumindest die Wochen ohne Plenarsitzungen, genau genommen sind es diesbezüglich 75 freie Tage für unsere Volksvertreter.

Zuvor gibt's noch ein kleines "Zeugnis". Nämlich: Welcher der 183 Abgeordneten redete im Nationalrat wie viel? Die Häufigkeit, mit der die Mandatare ans Rednerpult treten, ist auch eine Maßeinheit für ihren Arbeitseifer.

Wobei es die Abgeordneten der kleineren Parteien etwas leichter haben, sich mit Wortmeldungen hervorzutun, da sie die Redezeit unter weniger Leuten aufteilen müssen.

Wer unsere redefreudigsten Abgeordneten sind und welche Mandatare eher mundfaul sind, zeigt "Heute" hier anhand einer Auswertung der Parlamentsdirektion für die aktuelle Legislaturperiode (seit 2019). Die Statistik reicht bis 24. Juni, die Plenarsitzungen vom 3. bis 5. Juli sind hier noch nicht inkludiert.

Neos-Mann Loacker führt

Klarer Rede-Spitzenreiter ist jedenfalls Neos-Mann Gerald Loacker mit 299 Beiträgen bis zum Stichtag – am 3. Juli machte der pinke Mandatar, der nach der Wahl aus dem Parlament ausscheiden wird, dann die 300 voll.

Neos-Mandatar Gerald Loacker ist mit 300 Redebeiträgen der fleißigste Abgeordnete in dieser Legislaturperiode.
Neos-Mandatar Gerald Loacker ist mit 300 Redebeiträgen der fleißigste Abgeordnete in dieser Legislaturperiode.
Helmut Graf

Mit einigem Abstand folgt auf Platz 2 die Freiheitliche Dagmar Belakowitsch: Die stets polarisierende FPÖ-Abgeordnete trat 240 Mal ans Rednerpult. Am dritthäufigsten meldete sich ihr Parteikollege Peter Wurm mit 184 Beiträgen zu Wort.

Rang 4 geht an die Grüne Eva Blimlinger mit 172 Beiträgen. Nach ihr reihen sich wieder zwei pinke Mandatare ein: Karin Doppelbauer (167) und Michael Bernhard (156).

Seitens der SPÖ ist Christoph Matznetter mit 148 Wortmeldungen der redefreudigste.  Von der ÖVP trat Klubobmann August Wöginger am häufigsten ans Rednerpult (102 Mal).

Klubobleute im Vergleich

Im Vergleich der Klubobleute redete Philip Kucher von der SPÖ am häufigsten (116 Beiträge). Klubobmann ist er aber erst seit Juni des Vorjahres, zuvor war er Gesundheitssprecher der Roten und als solcher in der Coronazeit am Rednerpult natürlich stark geragt. Hinter ihm folgt ÖVP-Mann Wöginger mit, wie gesagt, 102 Wortmeldungen.

Die grüne Klubobfrau Sigi Maurer redete 100 Mal im Plenum, Beate Meinl-Reisinger von den Neos 82 Mal. FPÖ-Chef Herbert Kickl bildet mit 75 Redebeiträgen das Schlusslicht unter den Klubobleuten.

Die Schweigsamen

Auf der anderen Seite der Skala stehen die eher schweigsamen Abgeordneten. ÖVP-Mandatar Alexander Melchior meldete sich seit 2019 nur 31 Mal zu Wort. Bei SPÖ-Mann und Gewerkschafts-Urgestein Rainer Wimmer sind 38 Redebeiträge verzeichnet.

Und auch ÖVP-Mandatar Johann Höfinger, der seit 2006 im Nationalrat sitzt, macht nicht viel von sich reden – 44 Beiträge.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die aktuellen Statistiken des Parlaments zeigen, dass Gerald Loacker von den Neos der redefreudigste Abgeordnete ist, gefolgt von Dagmar Belakowitsch von der FPÖ und Peter Wurm, ebenfalls von der FPÖ
    • Unter den Klubobleuten hat Philip Kucher von der SPÖ am häufigsten das Wort ergriffen, während Herbert Kickl von der FPÖ am wenigsten gesprochen hat
    • Einige Abgeordnete, wie Alexander Melchior von der ÖVP und Rainer Wimmer von der SPÖ, haben sich seit 2019 nur selten zu Wort gemeldet
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