"Ehrlicher Neuanfang"

Weniger Steuern, mehr Leistung – das hat SPÖ-Rebell vor

Rudi Fußi bittet Andi Babler zum Chef-Duell. Er hält das Vorgehen der SPÖ für "gescheitert" und will einen Neustart – "Heute" hat erste Details.

Nicolas Kubrak
Weniger Steuern, mehr Leistung – das hat SPÖ-Rebell vor
"Das Experiment Satire ist gescheitert", sagt Rudi Fußi. Er will mit der SPÖ einen Neustart wagen.
picturedesk.com/Screenshot X/"Heute"-Montage

Am Dienstag kam es zu einem brisanten Geheimtreffen zwischen Andreas Babler und Karl Nehammer. Grund: Sie wollten erste Annäherungspunkte finden – "Heute" berichtete. Genauere Infos blieben aus, Insider sprachen lediglich von einem "atmosphärischen Austausch".

SPÖ-Rebell fordert Babler heraus

Anstelle des Geheimtreffens zwischen Babler und Nehammer rückt eine neue interne Querele in den Mittelpunkt der SPÖ. Am Montagabend wurde publik, dass PR-Berater und SPÖ-Mitglied Rudi Fußi den Parteivorsitzenden Andreas Babler von der Parteispitze stoßen möchte. In einem Telefonat mit "Heute" kündigte er an, am Mittwoch vor die Presse treten zu wollen. Parallel dazu läuft auf der Website "neuerote.at" ein Countdown ab, der am Mittwoch um 13 Uhr endet.

"Experiment Sekte gescheitert"

Anstoßpunkt für den Fußi-Vorstoß war die SPÖ-Performance bei der Nationalratswahl (Platz 3) und die darauffolgenden Reaktionen. "Wie wenig Herz und Hirn können jene haben, die das schlechteste Ergebnis der Zweiten Republik im Fernsehen bejubeln? Das Experiment Satire ist gescheitert", ärgerte sich der schillernde PR-Berater auf X. In einem weiteren Posting forderte er einen "kompletten Neustart – politisch und personell".

"Ehrlicher Neuanfang": Das hat Fußi vor

"Ich kandidiere nicht gegen jemanden, ich kandidiere für den Vorsitz der SPÖ, um diese von Grund auf zu erneuern", hieß es in einer Ankündigung der Pressekonferenz. Inhaltliche Details seiner Kampagne und seines Programms sind noch nicht bekannt.

Bereits nach der EU-Wahl 2019 lieferte der PR-Unternehmer in einem "Standard"-Gastkommentar einen umfragreichen Einblick in seine Ideen für die SPÖ. In diesem plädierte er schon damals für eine umfassende Neugründung der Partei. "Heute" hat sich die spannendsten Eckpunkte herausgesucht.

Bilder: Andreas Babler bei Van der Bellen in der Hofburg

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    Am 7. Oktober traf Andreas Babler Präsident Alexander Van der Bellen in der Hofburg, um über künftige Regierungskonstellationen zu sprechen.
    Am 7. Oktober traf Andreas Babler Präsident Alexander Van der Bellen in der Hofburg, um über künftige Regierungskonstellationen zu sprechen.
    Helmut Fohringer / APA / picturedesk.com

    Steuersenkungen, Arbeitsleistung

    So fordert Fußi eine Reform des Steuersystems, in dem indirekte Steuern gesenkt werden und Kapital stärker besteuert wird. "Die SPÖ erfüllt das Bedürfnis jener, die nicht mehr an diesen Casino-Kapitalismus glauben und einen wirklichen Gegenentwurf wollen, in keiner einzigen Sekunde", schrieb er vor fünf Jahren. Arbeitsleistung dürfe nicht am höchsten besteuert werden, während Kapital bevorzugt wird, so Fußi.

    Der Babler-Kontrahent setzt sich für eine grundlegende Bildungsreform ein, um die Jugend bestmöglich zu fördern und soziale Bruchlinien zu überwinden. Auch die Sprache der SPÖ will Fußi ändern. "Verständliche Kommunikation statt Funktionärssprache", lautet seine Devise. Er will die SPÖ wieder zu einer "entschlossenen, sozialen und progressiven Kraft" machen.

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      IMAGO / Panama Pictures

      Auf den Punkt gebracht

      • SPÖ-Mitglied und PR-Berater Rudi Fußi fordert einen radikalen Neustart der Partei und tritt gegen den aktuellen Parteivorsitzenden Andreas Babler an
      • Fußi kritisiert die bisherige Performance der SPÖ und plädiert für umfassende Reformen, darunter Steuersenkungen, eine Bildungsreform und eine verständlichere Kommunikation
      nico
      Akt.