Halterin vor Gericht
Wende in Fall "Elmo" – das passiert mit Killerhunden
Die Besitzerin (38) von "Elmo" bekam vom Gericht 5 Monate unbedingt. Fix ist: Die zwei weiteren beteiligten Hunde dürfen weiterleben.
Der Prozess war schnell zu Ende: Am Donnerstag wurde die Halterin am Landesgericht Linz nach rund 40 Minuten vom Einzelrichter zu 15 Monaten Freiheitsstrafe, davon 10 Monate bedingt, verurteilt. Das Urteil ist rechtskräftig.
Angeklagte zeigte sich geständig
Die Angeklagte erschien um 12.58 Uhr im Saal 61 in grauer Jacke, dunkler Hose, trug schwarze Sneakers, die dunklen Haare zusammengebunden. Sie wirkte ruhig und in sich gekehrt. Wie die Verteidigung sagte, wolle die Frau während der Verhandlung nur eine kurze Stellungnahme vorlesen, dann aber schweigen.
Vor sich hatte sie einen Zettel mit Notizen in Klarsichtfolie gehüllt liegen. "Ich möchte aufrichtig um Entschuldigung bitten", sagte sie zu Prozessbeginn, zeigte sich geständig.
Laut "Heute"-Recherchen befanden sich die anderen zwei Hunde "Cookie" und "Peanut" zunächst in einem Tierheim in Mistelbach (Niederösterreich). Wie während des Prozesses bekannt wurde, werden die beiden Vierbeiner derzeit von zwei Personen betreut. Der genaue Aufenthaltsort ist nach wie vor unklar. Fix ist aber: Die zwei Hunde werden vom Gericht nicht "eingezogen". Das heißt: Die Behörden lassen sie nicht einschläfern, sie dürfen weiterleben. Dafür hat sich der Anwalt der neuen Halter eingesetzt. Die Tiere seien völlig unproblematisch, nicht mehr gefährlich.
Tragödie mit Kampfhund "Elmo"
Bei der tödlichen Hundeattacke wurde die mittlerweile 38-jährige Halterin selbst verletzt, musste wochenlang im Spital behandelt werden. Die Tragödie löste eine hitzige Debatte über Hundehaltung in Oberösterreich aus. Nach dem schlimmen Ereignis kündigte die Politik eine Verschärfung des Gesetzes an.
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"Grob fahrlässige Tötung"
Die Staatsanwaltschaft warf der Beschuldigten wie berichtet vor, ihre Tiere nicht ausreichend unter Kontrolle gehabt zu haben. Darüber hinaus sei sie auch nicht in der Lage gewesen, die Vierbeiner vom Opfer wegzubringen. Der Vorwurf lautete auf "grob fahrlässige Tötung".
In einer Aussendung kritisierte die Pfotenhilfe Lochen (Bez. Braunau) die anberaumte Prozessdauer von nur einer Stunde: "Da gehen sich erfahrungsgemäß höchstens zwei Zeugen aus, obwohl sich nach dem Vorfall mehrere Personen aus dem Ort öffentlich mit eigenen Wahrnehmungen zu Wort gemeldet hatten."
Wie berichtet sollen "Elmo" und zwei weitere Hunde am 2. Oktober in der kleinen Ortschaft Sebern bei Naarn (Bez. Perg) eine Joggerin auf einem Feldweg attackiert haben. Elmo hatte laut ersten Ermittlungen keinen Beißkorb.