Politik
"Weg mit diesem Sch**ß" – Mann klebt sich an Gold-Klavi
Für das goldene Klavier im Parlament erntete Wolfgang Sobotka bereits heftige Kritik. Am Dienstag klebte sich ein Pensionist daran fest.
Im Zuge der Neu-Eröffnung des Parlamentsgebäudes griff der umstrittene Parlamentspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) tief in die Steuergeld-Taschen: Er mietete einen "Secessionsflügel" für den Empfangssalon an – für jährlich 36.000 Euro. Dafür heimste er bereits einiges an Spott und Kritik ein. Nun macht ein Aktivist der Kleinstpartei Wandel mit einer Protestaktion auf sich aufmerksam.
Im Rahmen einer Parlamentsführung klebte sich der selbsternannte "Mindestpensionist" am Dienstag an den goldenen Flügel. "Unsere Politik hat es so weit getrieben, dass mittlerweile rund eine Million Menschen in Österreich von Armut betroffen sind. Reiche und Überreiche hingegen werden weiter hofiert. Dieses Klavier widerspiegelt dieses absurde System perfekt: Der Nationalratspräsident leistet sich ein vergoldetes Klavier auf unsere Kosten, während Kinder in unserem Land in Armut leben. Das ist einfach falsch", erklärt der Parteivositzende, Fayad Mulla, die Protestaktion.
"Weg mit diesem scheiß Klavier!"
Während er an das goldene Klavier angeklebt war, hielt er eine Rede: "Es geht schon lange nicht mehr nur um uns Arme. Weit in die Mittelschicht hinein können Menschen ihre Rechnungen nicht mehr zahlen. Der tägliche Einkauf wird zur Qual, weil wir uns die Lebensmittel kaum mehr leisten können. Und was tun unsere Volksvertreter dagegen? Nichts!", so seine Schimpftirade über die heimische Politik.
Er schließt die auf YouTube nachzuschauende Rede mit den Worten: "Weg mit diesem scheiß Klavier!" Seine Partei, die bisher keine politische Relevanz erreichen konnte, tritt für die sofortige Beendigung von Armut in einem der reichsten Länder der Welt ein.
Bedingungsloses Grundeinkommen gefordert
"Der Wandel will ein Grundeinkommen ohne Bedingungen für alle einführen – damit wir Menschen und wir als Gesellschaft einen gewaltigen Schritt Richtung Freiheit, Sicherheit und Wohlstand für alle machen. Und natürlich müssen im Zuge dessen die Reichen endlich zur Kasse geführt werden, wo sie sich schon seit Jahrzehnten nicht mehr blicken haben lassen", so der Parteivorsitzende in einer Presseaussendung.
Nach kurzer Zeit wurde er vom Klavier abgelöst. Niemand kam bei der Protestaktion zu Schaden.