"Stroh statt Beton!"

Was macht das Riesen-Schwein vor dem Parlament?

Vor der ersten Parlamentssitzung setzten Tierschützer mit der Aktion "Stroh statt Beton!" ein Zeichen gegen Vollspaltenböden in der Schweinehaltung.

Christoph Weichsler
Was macht das Riesen-Schwein vor dem Parlament?
Am 24. Oktober haben die Parlamentarier im wahrsten Sinne "Schweingehabt".
Christoph Weichsler

Am Vormittag des 24. Oktober sorgte eine ungewöhnliche Protestaktion für Aufsehen: Ein 5-Meter großes Schwein thronte mitten auf dem Platz vor dem Parlament, begleitet von der Forderung "Stroh statt Beton". Während die Abgeordneten zur ersten Sitzung des neu gewählten Nationalrats eilten, nutzte der Verein gegen Tierfabriken (VGT) den Moment, um auf das Problem der Schweinehaltung in Österreich aufmerksam zu machen.

Aktivisten kritisieren die ÖVP

Der Protest richtet sich gegen den Vollspaltenboden, auf dem Schweine ihr Leben auf kaltem Beton verbringen. Trotz der gesetzlichen Frist, die bis Juni 2025 läuft, fehlt es bislang an einer Lösung. Die ÖVP hatte zuletzt "strukturierte" Betonböden als Verbesserung vorgestellt, was jedoch auf scharfe Kritik stößt. "Beton bleibt Beton", betonte VGT-Obmann DDr. Martin Balluch vor Ort. "Was die Tiere brauchen, ist eine Haltungsform mit Stroh."

Balluch kritisiert die geplante "Strukturierung" des Vollspaltenbodens scharf: "Das ist wie damals beim Verbot der Legebatterien – der sogenannte möblierte Käfig war kaum besser. Jetzt will man uns einen strukturierten Vollspaltenboden als Fortschritt verkaufen, dabei ändert sich für die Tiere nichts." Balluch warnt, dass bei einer Fortführung dieser Praxis eine erneute Verfassungsklage droht. "Es wäre besser, den Vollspaltenboden komplett zu verbieten und durch Stroheinstreu zu ersetzen."

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    IMAGO/osnapix; IMAGO/Eibner; IMAGO/BSR Agency

    Auf den Punkt gebracht

    • Tierschützer des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) protestierten während der Angelobung des neuen Nationalrats mit einem riesigen Schwein und der Forderung "Stroh statt Beton" gegen die Schweinehaltung auf Vollspaltenböden
    • Sie kritisierten die ÖVP für ihre vorgeschlagenen "strukturierten" Betonböden und forderten eine verpflichtende Umstellung auf Stroheinstreu, um artgerechte Haltungsformen zu gewährleisten
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