Gesundheit

Warum Sonnenlicht vor einer Frühgeburt schützt

Schottische Wissenschaftler zeigen in ihrer Studie, dass zu wenig Sonnenlicht im ersten Trimester das Risiko einer Frühgeburt erhöht.

Sabine Primes
Teilen
Die Sonne tut uns viel Gutes.
Die Sonne tut uns viel Gutes.
Getty Images/iStockphoto

Frühgeburten sind die häufigste Todesursache bei Kindern unter 5 Jahren. Der Beitrag von Umweltfaktoren zur Frühgeburt ist nicht gut untersucht. Das Sonnenlicht ist eine wichtige Umweltvariable, die Risiken und Vorteile für die menschliche Gesundheit birgt, aber deren Auswirkungen auf Schwangerschaftsdauer und Frühgeburt noch unbekannt sind.

Bei einer Frühgeburt erblickt das Kind vor der 37. Schwangerschaftswoche das Licht der Welt. Die Gründe, weshalb es zu einer Frühgeburt kommt, sind vielfältig. Es gibt sowohl Faktoren der Mutter (Schwangerschaftsdiabetes, Schwangerschaftsvergiftung,  zu junges oder zu reifes Alter der Mutter, Nikotin- und Alkoholkonsum, vorangegangene Frühgeburten) als auch des Kindes (Mangelentwicklung Chromosomenstörungen Fehlbildungen Mehrlingsschwangerschaft), die eine zu frühe Geburt bedingen können.

Warum Sonne wichtig ist

Sonnenlicht ist für die menschliche Gesundheit notwendig, weil der menschliche Körper Vitamin D nicht selbst produzieren kann. Dazu braucht er das Sonnenlicht. Auch die Aktivität des Immunsystems wird direkt durch Sonnenlicht beeinflusst. Dementsprechend spielt es auch eine Rolle, wenn es darum geht, schwanger zu werden und die Schwangerschaft aufrecht zu erhalten. Die Rolle des Sonnenlichts in der Schwangerschaft bleibt jedoch hauptsächlich beiläufig und unberücksichtigt. 

Hunderttausende Daten analysiert

Schottische Forscher der Universität Edinburgh sind in ihrer Studie nun der Frage nachgegangen, welchen Einfluss das Sonnenlicht auf die Frühgeburtenrate hat. Sie analysierten die Geburten von 472.374 Babys, die nach der 24. Schwangerschaftswoche auf die Welt gekommen waren. Von diesen Babys waren 32.958 (6 Prozent) Frühgeburten. Die Mutterschaftsaufzeichnungen wurden mit der verfügbaren Sonnenexposition aus meteorologischen Aufzeichnungen nach Postleitzahl verknüpft und mittels Regressionsanalyse in einen Zusammenhang gebracht.

Sonnenstrahlung besonders im 1. Trimester wichtig

Eine erhöhte Sonnenexposition im ersten Trimester der Schwangerschaft war mit einem verringerten Risiko für eine Frühgeburt verbunden. Frauen, die in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten zu wenig Sonnenstrahlung abbekommen hatten, hatten ein 10 Prozent höheres Frühgeburtsrisiko. Befanden sich die Frauen bereits im zweiten Trimester der Schwangerschaft, zeigte sich, dass die Sonnenexposition in keinem Zusammenhang mit einer Frühgeburt stand.

Fazit: Hält man sich im ersten Schwangerschaftstrimester viel im Freien auf, schützt das vor einer Frühgeburt. Dies eröffnet neue potenzielle Therapiewege für die Frühgeburtsprävention.