Gesundheit
Warum Augenreiben deinen Augen schadet – Ärztin erklärt
Beim Aufwachen, wegen Staub oder einer Wimper: Reibst du dir ständig die Augen? Eine Ärztin verrät, warum das eine schlechte Angewohnheit ist.
Menschen sind Gewohnheitstiere. Routinen und Gewohnheiten geben uns Struktur und ein gutes Gefühl. Doch falls eine deiner Gewohnheiten ist, dir ständig die Augen zu reiben, solltest du doch darüber nachdenken, wie du sie loswerden kannst. Warum, erklärt Dr. med. Mandana Péclard, Fachärztin für Allgemeine und Innere Medizin mit Schwerpunkt Dermatologie an der Zürcher Praxis am Paradeplatz.
Deshalb jucken deine Augen
Allergien oder Hausstaub können deine Augen schon mal zum Jucken bringen. Die Medizinerin weiß aber: "Die häufigste Ursache sind trockene Augen beziehungsweise zu wenig Tränenflüssigkeit." Schuld daran sind unter anderem die Bildschirme und deren Blaulicht, dem wir täglich stundenlang ausgesetzt sind. Wer lange vor dem Bildschirm sitzt, blinzelt weniger und befeuchtet daher das Auge zu wenig. "Dazu kommt die trockenere Luft im Winter und die mechanische Reibung bei Kontaktlinsenträgern. Und: Auch im Alter werden die Augen trockener."
Diese Risiken birgt das Augenreiben
Warum man dem Druck, sich die Augen zu reiben, nicht nachgeben sollte, hat mehrere Gründe:
1. Wimpern können brechen
"Wer regelmäßig und aggressiv reibt, setzt seinen Wimpern zu", so Dr. med. Péclard. "Die Wimpern können brechen, ins Auge gelangen und so die Bindehaut verletzen." Die Folge sind Rötungen oder sogar ernsthafte Entzündungen im Auge.
2. Falten entstehen
"Bei zu viel Reibung trocknet auf Dauer die Haut aus. Auf lange Sicht heißt das: Mehr und tiefere Falten entstehen." Und das ist noch nicht alles: "Wer die Augen reibt und zusammenkneift, zieht dabei immer auch einen Muskel zusammen. Diese Bewegung führt mit der Zeit zu Krähenfüßen."
3. Augenringe und Co.
"Mehrmals tägliches Reiben kann eine Abwehrreaktion der Haut hervorrufen", weiß die Expertin. "Wie das genau aussieht, unterscheidet sich von Person zu Person – Augenringe, dunkle Verfärbungen oder Rötungen sind möglich."
Das sind die Alternativen
Aber was tun, wenn es nun mal juckt? "Augentropfen oder künstliche Tränenflüssigkeit bekommt man in jeder Apotheke. Beides hilft sehr gut", rät Dr. med. Péclard. Auch warme, feuchte Kompressen können dem Auge dabei helfen, sich am Abend nach einem anstrengenden Tag zu erholen.
So reibst du richtig
Wer es nicht lassen kann, seine Augen zu reiben, kann es mit dieser Technik schonender machen: "Das Auge schließen und mit dem Finger sanft das geschlossene Augenlid massieren." Die Ärztin fügt noch den wichtigsten Punkt von allen hinzu: "Unbedingt vorher die Hände gründlich waschen!"