Wagner-Trenkwitz: "Wir fühlen uns alle etwas adelig"

Das Theaterstück "Gräfin Mariza" feiert heuer 100-jähriges Jubiläum. Christoph Wagner-Trenkwitz (62) ist bei der Operette nicht nur Intendant, er spielt auch zwei verschiedene Charaktere. Zu viel wird es dem Schauspieler aber nicht.

"Ich freu mich, dass ich all diese Rollen spiele. Ich hab gerne immer ein bissl mehr Arbeit", erklärt er im Gespräch mit "Heute". Denn "langweilig haben wirs dann im Grab", erklärt der Intendant.

Dass das Bühnenwerk in Langenlois Jubiläum feiert, trifft sich gut, da wurde nämlich vor kurzem das Schloss fertig renoviert, welches nun Teil des Bühnenbilds ist. Eine weitere Besonderheit hat die Location auch: "Langenlois ist in der Tat das letzte große Operetten-Open Air. Langenlois ist das neue Mörbisch, was Operetten betrifft", so Wagner-Trenkwitz.

Auch nach 100 Jahren ist das Stück über die Gräfin Mariza, die sich vor Verehrern kaum retten kann und sich schlussendlich in ihren Verwalter Tassilo verliebt, noch aktuell. Es geht zwar um eine reiche Adelige, aber die Zuschauer heutzutage können sich trotzdem damit identifizieren, denn "wir fühlen uns ja alle ein bisschen adelig", so der Schauspieler.

"Wie das in der Operette, aber wirklich auch im Leben so ist, verlieben sich Leute, die gar nicht zusammenpassen. Auf den ersten Blick gehören sie nicht zusammen, aber sie gehören ja doch zusammen", erzählt der Intendant, "bei Meisterwerken fragt man sich immer: ,Ist das noch aktuell?', aber bei Meisterwerken muss man sich das nicht fragen. Das ist die Definition eines Meisterwerkes."

Obwohl Wagner-Trenkwitz zwei kleinere Rollen spielt, hat eine davon eine ganz knifflige Challenge. Als Fürstin Bozena muss er sich nämlich auf hohen Schuhen bewegen können. Seine Frau konnte da Abhilfe schaffen: "Meine Frau hat mir beigebracht, wie man sich auf hohen Schuhen bewegt".

Strahlender Sonnenschein

Angst, dass das Wetter nicht mitspielt, hat der Intendant nicht: "Wir haben in den letzten Jahren nie wegen Schlechtwetter absagen müssen. Einmal haben wir unterbrochen, aber irgendwie ist uns das Glück hold"

Es scheint so, als wäre das Glück auch dieses Jahr wieder auf ihrer Seite, denn für Donnerstagabend ist bisher strahlender Sonnenschein angesagt.