Wagner-Trenkwitz im Gespräch
Diese Oper feiert jetzt 238 Jahre später Premiere
Am Musiktheater an der Wien wird am Freitag "Kublai Khan" uraufgeführt. Die Oper, nach Komponisten A. Salieri, findet nun ihren Weg auf die Bühne.
Antonio Salieri, der als Widersacher von Mozart galt und ihn sogar vergiftet haben soll, hat neben seinen Verfechtungen mit dem großen österreichischen Meister auch richtig gute Opern geschrieben. Eine davon "Kublai Khan" fand aber seit der Entstehung 1787 noch keinen Weg auf die Bühne. Aber das wird am Freitag im Musiktheater an der Wien nun, 238 Jahre später geändert. Denn das Stück feiert dort nun Premiere.
Bildstrecke: "Kublai Khan" am Musiktheater an der Wien
„Niemand hat es je gehört, niemand hat es je gesehen“
"Es ist ein sehr altes Stück, aber zugleich auch ein vollkommen neues Stück", so Operettenlegende Christoph Wagner-Trenkwitz, "niemand hat es je gehört, niemand hat es je gesehen und gerade meine Figur, die ist ja vom Regisseur dazu erfunden." Denn Wagner-Trenkwitz wird im Stück Salieri selbst verkörpern, der "in die Handlung hineinspaziert."
Bildstrecke: Bei der Wagner-Operette saß Trenkwitz im Publikum
Als er die Oper nämlich verfasste, wurde sie zunächst von der Regierung verboten. "Salieri träumt so 250 Jahre und als er dann wieder aufwacht, wird er Zeuge dieser Uraufführung. Und er ist natürlich wahnsinnig verwirrt und auch erfreut. Aber er versteht so einiges nicht, es sind ja schließlich 250 Jahre vergangen", so Wagner-Trenkwitz.
Eine beißende Satire, die ohne Zeigefinger auskommt
Trenkwitz findet es überaus wichtig, dass es dieses Werk, das eine beißende Satire über den russischen Zaren-Hof darstellt und den Krieg der Russen gegen die Osmanen behandelt, auch heute noch aktuell ist. Gerade der machthungrige Enkel des gefürchteten Dschingis Khan - Kublai Khan - wirft Parallelen zur heutigen Zeit auf. "Das war 1787 ein Thema und das ist es 2024 auch noch."
„Heute wäre Kublai Khan halt ein weißer, alter Manager“
"Man denkt sich, wenn etwas 100 oder 200 Jahr her ist, dann ist es ja gar nicht mehr aktuell. Aber Humor ist etwas, was es in allen und zu allen Zeiten gegeben hat", so Wagner-Trenkwitz, "Heute wäre Kublai Khan halt ein weißer, alter Manager. Für ihn gibt es nur zwei Arten von Menschen: ihn und alle anderen. Und natürlich müssen alle jungen Frauen ganz wild auf ihn sein und das sind komischerweise Typen, die es 300 Jahre später auch noch gibt."