Ukraine

Wagner-Chef will Angebot von "Putins Bluthund" annehmen

Ramsan Kadyrow will mit seiner Truppe "Achmat" die Wagner-Söldner in Bachmut ablösen. Wagner-Chef Prigoschin will das Angebot offenbar annehmen.

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Ramsan Kadyrow springt scheinbar in die Bresche und will die Wagner-Lücke in Bachmut füllen.
Ramsan Kadyrow springt scheinbar in die Bresche und will die Wagner-Lücke in Bachmut füllen.
IMAGO/ITAR-TASS

Wie "Heute" bereits berichete, trifft der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, konkrete Vorbereitungen für den baldigen Abzug seiner Kämpfer von der ostukrainischen Front. Kurz darauf bot der Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, an, seine eigene "Achmat"-Truppe anstelle der Wagner-Söldner zu entsenden. Wie Prigoschins Pressedienst am Samstag auf Telegram mitteilte, will der Söldner-Chef das Angebot nun annehmen.

Kadyrow, der auch als "Putins Bluthund" bekannt ist, hatte zuvor erklärt, Männer seiner Truppe "Achmat" könnten in der schwer umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut die Stellungen der Wagner-Söldner übernehmen. Innerhalb der russischen Militärführung tobt mehr als ein Jahr nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine ein offen zutage tretender Machtkampf. Prigoschin beschwerte sich zuletzt immer wieder öffentlich über angeblich fehlende Munition. Am Freitag dann kündigte der 61-Jährige an, seine Kämpfer aus diesem Grund aus Bachmut abzuziehen.

Prigoschin droht mit Abzug seiner Kämpfer

Nun veröffentlichte Prigoschin auch ein Schreiben an Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu, in dem er diesen auffordert, einen Befehl zur Übergabe der Stellungen an Kadyrows Männer zu erteilen. Bis zum kommenden Mittwoch um 0:00 Uhr solle diese Operation abgeschlossen sein, hieß es weiter.

Russlands Armee, die in der Region Bachmut bislang gemeinsam mit den Wagner-Truppen in äußerst verlustreichen Gefechten kämpft, äußerte sich weiterhin nicht zu Prigoschins Drohungen und Anschuldigungen. Schon am Freitag hatte das Verteidigungsministerium zu dem Thema geschwiegen. Stattdessen teilte die Behörde – ohne expliziten Bezug auf Prigoschin – mit, Schoigu habe angeordnet, Waffenlieferungen ins Kampfgebiet unter "besonderer Kontrolle" zu halten.

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