"Politik der Mitte"

VP-Grande pocht jetzt offen auf Regierung mit SPÖ

Zwei Fragen beschäftigen ganz Polit-Österreich: Wer gewinnt die Wahl am 29.9? Und wer soll regieren? Auf zweitere hat Anton Mattle schon eine Antwort.

Nicolas Kubrak
VP-Grande pocht jetzt offen auf Regierung mit SPÖ
Mit der SPÖ in Tirol habe Mattle eine "positive Erfahrung" gemacht. Jetzt befürwortet er auch eine Große Koalition im Bund.
EXPA / APA / picturedesk.com

Etwas mehr als einen Monat vor der bundesweit wichtigsten Wahl befinden sich alle Parteien im Intensivwahlkampf. Dabei sind sich alle einig: Erst nachdem die Balken am 29. September in die Höhe (der auch nicht) schießen, wird über Koalitionen gesprochen. Erste Überlegungen gibt es aber offensichtlich schon jetzt.

Mattles "positive Erfahrung" mit SPÖ

Der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle hat sich in einem Interview mit den "Salzburger Nachrichten" klar für eine Neuauflage der Großen Koalition zwischen SPÖ und ÖVP ausgesprochen. Er habe in seiner Zeit als Landeshauptmann (seit 2022) eine "positive Erfahrung" mit der SPÖ in Tirol gemacht.

"Meine Wunschkoalition ist eine Zweierkoalition", stellte er unmissverständlich klar. "Wenn es einen dritten Partner braucht, um eine Koalition der Mitte zu bilden, sage ich: 'Warten wir erst die Wahl ab", sagte er zur Zeitung.

Mit oder ohne Babler?

Auf die Frage, ob er gerne mit SPÖ-Chef Andreas Babler zusammengeht, betonte Mattle, dass er die SPÖ in Tirol "völlig anders" erleben, als es Babler kommuniziert. Aber: "Wenn Babler in Zeiten des Arbeitskräftemangels mit einer 32-Stunden-Woche ins Rennen geht, geht das für uns nicht", betonte er.

Der LH wolle sich nicht in Personalfragen der SPÖ einmischen, es gehe ihm viel mehr um Inhalte. "Da orte ich auch außerhalb Tirols Sozialdemokraten, die sagen: Wir müssen wieder eine Politik der Mitte machen", erzählte er.

Regierung mit Kickl? "Das geht nicht"

Für Mattle ist eine Koalition mit Herbert Kickl ein No-Go. "Ich habe noch keine Rede von Herbert Kickl gehört, wo ein verbindender Satz vorhanden war. Dabei braucht unsere Gesellschaft genau das", sagte der VP-Mann. Was ihm auch Sorge bereite, sind FPÖ-Funktionäre, die sich mit Identitären treffen würden.

Zwar hätten die Freiheitlich schon andere Parteiprogramme gehabt, sie hätten auch Koalitionspapiere mitgetragen. "Aber mittlerweile spüre ich, dass die Diktion des Parteivorsitzenden tief ins Innere der Partei vordringt. Und bei allem, was ich höre, würde die FPÖ keine Regierung ohne Kickl bilden", so Mattle.

Die Bilder des Tages

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle spricht sich klar für eine Neuauflage der Großen Koalition zwischen SPÖ und ÖVP aus und betont, dass seine Wunschkoalition eine Zweierkoalition ist
    • Er lehnt eine Koalition mit Herbert Kickl ab und betont, dass die Gesellschaft einen verbindenden Ansatz braucht
    • Mattle äußert auch Bedenken über FPÖ-Funktionäre, die sich mit Identitären treffen, und sagt, dass die FPÖ keine Regierung ohne Kickl bilden würde
    nico
    Akt.