Coronavirus
"Vorbei" – Drosten erklärt Corona-Pandemie für beendet
Die Corona-Pandemie ist seiner Meinung nach vorbei: Der prominente Virologe Christian Drosten lässt mit einem neuen Sager aufhorchen.
"Wir erleben in diesem Winter die erste endemische Welle mit Sars-Cov-2, nach meiner Einschätzung ist damit die Pandemie vorbei", sagt der Virologe Christian Drosten – er galt als einer der schärfsten Maßnahmen-Mahner in der Krise – im Gespräch mit dem "Tagesspiegel". Noch im Winter werde die Immunität der Bevölkerung so belastbar werden, dass das Coronavirus im Sommer 2023 kaum mehr eine Chance auf breitflächige Ausbreitung habe, so der Leiter der Virologie der Berliner Charité.
„"Aber auch das erwarte ich im Moment nicht mehr"“
Ein Fragezeichen gebe es noch, er halte das Eintreten eines "Mutationsspungs" aber nicht für wahrscheinlich: "Aber auch das erwarte ich im Moment nicht mehr." Mahnende Worte gibt es wiederum von Drosten mit Blick auf China, wo die Aufhebung vieler Corona-Maßnahmen gerade zu einem Massenausbruch führt. Man habe dort den Fehler begangen, "kein Bewusstsein" für das Impfen geschaffen zu haben, so der Experte. In Europa hingegen habe das Impfen das Virus eindämmen können.
„"Dann wäre man auf eine Million Tote oder mehr gekommen"“
Die scharfen Corona-Maßnahmen der Vergangenheit verteidigte Drosten aber vehement: "Es ging nie darum, die Pandemie aufzuhalten, es war von Anfang an klar, dass das nicht möglich ist. Aber hätte man gar nichts gemacht, dann wäre man in Deutschland in den Wellen bis zu Delta auf eine Million Tote oder mehr gekommen. Also musste man Kontakte reduzieren." Wie andere Experten gehe aber auch Drosten davon aus, dass noch kleinere Corona-Wellen folgen würden.