Neue Analyse
Forscher vermuten Corona-Ursprung nun doch im Labor
Laborunfall oder Tiermarkt? Der Ursprung des Coronavirus spaltet die Wissenschaft nach wie vor.
Während Corona im Alltag der meisten Menschen kaum mehr eine Rolle spielt, ist noch immer nicht geklärt, wie es überhaupt zum Ausbruch dieser Jahrhundert-Pandemie kommen konnte, die weltweit bis zu 20 Millionen Todesopfer forderte.
Als gängigsten These galt bislang ein Ursprung auf einem Tiermarkt im chinesischen Wuhan, doch auch die Labor-These wurde nie ganz entkräftet. Unabhängig untersuchen lässt sich das nur sehr schwer, denn China ist in diesen Punkten sehr verschlossen und lässt kaum unabhängige Untersuchungen anderer Organisationen zu.
Forscher der Fachzeitschrift "Risk Analysis" haben nun anhand von bisher veröffentlichter Literatur und offen zugänglicher Daten eine neue Bewertung zum möglichen Ursprung des neuartigen Virus aufgestellt. Laut internationalen Medien wie dem "Spiegel" kommen sie zu dem Schluss, dass ein unnatürlicher Ursprung wahrscheinlicher sei als ein natürlicher. Für einen zoonotischen Ursprung fehlen schlichtweg die Beweise, etwa ein tierischer Zwischenwirt.
Wissenschaft gespalten
Solche Beweise fehlen zwar auch für die Labor-These, allerdings lasse die Bewertung diese als wahrscheinlicher erscheinen. Dabei wurde eine Methode verwendet, die bei Epidemien ein Zurückführen auf entweder biologische Angriffe oder einen natürlichen Ursprung zulassen soll. In Erwägung gezogen wurden hierbei Faktoren wie die Ausbreitungsgeschwindigkeit oder Konzentration in der Umwelt.
Die Bewertung und Gewichtung dieser Faktoren kann nie ganz objektiv sein, gestehen auch die Forscher ein, doch es gab freilich Ansätze zur Minimierung. Zwei Studien von "Science" aus 2022 hielten hingegen die Labor-These für unwahrscheinlicher, so der "Spiegel". China selbst hat sie stets zurückgewiesen.