In Paris steht seit einer Woche wieder alles im Zeichen der Mode. Den Anfang machte die Pariser Fashion Week Masculine mit sage und schreibe 45 Shows. Eines der Highlights: Das Comeback von Simon Porte Jacquemus. Der 35-jährige Modedesigner bildete den Abschluss der Woche - sorgte jedoch weniger mit seiner Herrenmode als mit eleganter und knapper Damen-Couture für Aufsehen.
So schickte er Topmodels wie Christy Turlington und Adriana Lima in äußerst reduzierten Kleidern durch die Privatwohnung des verstorbenen Architekten Auguste Perret in der Rue Raynouard. Platz gab es lediglich für 40 Gäste, wie Vogue-Chefin Anna Wintour, Pamela Anderson, Carla Bruni oder Tyla. Ein ungewöhnlicher Schritt des Modemachers, der eigentlich für riesige, spektakuläre Modenschauen bekannt ist. Damit gab es auch keinen Platz für Fotografen. Stattdessen ging Jacquemus eine Partnerschaft mit Apple ein, wodurch das gesamte Spektakel mit einem iPhone 16 Pro Max gefilmt und live übertragen wurde.
"Mit dieser Kollektion möchte ich mich vor Ihnen entblößen, ohne Künstlichkeit, nur Silhouetten in der Intimität von Perrets Wohnung", erklärte Jacquemus die Kollektion. Die Kreationen schienen den 50er-Jahren entsprungen, gleichzeitig zeitlos, unkompliziert und dennoch wirkungsvoll.
Unter den Herrenlooks kamen zweireihige Blazer über stark plissierten Anzughosen besonders knackig daher, während taillierte Mäntel im Kontrast zu kurzen Shorts standen. Die weibliche Silhouette betonte er mittels taillierter Röcke und Sanduhrkleidern, die an den Glamour des alten Hollywoods erinnerten. Für eine wortwörtliche Entblößung sorgte Jacquemus jedoch mit Kreationen, bei denen lediglich die intimen Stellen und der Rock aus blickdichten Stoff bestand, und sogenannten "Nacktkleidern", die durch die Schnittführung dem Wort Ausschnitt einen ganz neuen Blickwinkel gaben.