Von Jelinek

Volkstheater bringt lesbische Vampirliebe auf die Bühne

Am 24. Jänner feiert "Krankheit oder moderne Frauen" im Volkstheater Premiere. Die Erstaufführung 1990 führt bereits zu Problemen.

Heute Entertainment
Volkstheater bringt lesbische Vampirliebe auf die Bühne
Marcel Urlaub

Das Theaterstück "Krankheit oder moderne Frauen" von der österreichischen Schriftstellerin Elfriede Jelinek, wurde 1984 veröffentlicht und 1990 im Volkstheater erstmals in Österreich aufgeführt.

Am 24. Jänner feiert es im Volkstheater erneut Premiere. Matthias Seier (32) fungiert bei der Produktion als Dramaturg: "Das Interessante ist ja, dass dieses Stück ein Frühwerk von ihr ist und das heißt es gibt wirklich Figuren und Dialoge. Davon hat sie sich ab den frühen 90ern wieder losgelöst", erklärt er im Gespräch mit "Heute".

Lesbische Vampir-Liebe

In dem Werk will die Krankenschwester Emily (Annika Meier) ihren Verlobten, Dr. Heidkliff (Elias Eilinghoff), verlassen, weil sie sich in Carmilla (Lavinia Nowak) verliebt hat. Carmilla ist ebenfalls mit einem Mann, Dr. Benno Hundekoffer (Samouil Stoyanov), verheiratet und schwanger. Während der Geburt gibt es jedoch Komplikationen und Carmilla stirbt. Um sie zu retten, verwandelt Emily sie in einen Vampir. Gekränkt in ihrer Ehre, wollen die beiden verlassenen Ehemänner die Frauen aufspüren und töten.

Wir haben ein Drittel gekürzt
Matthias Seier
im Gespräch mit "Heute"

Um das Schauspiel auf die Bühne zu bringen, mussten einige Änderungen vorgenommen werden: "Die Figuren existieren nur durch das Sprechen. Das sind keine dreidimensionalen Charaktere, sondern das sind nur so Sprechmaschinen, die pausenlos Sätze von sich geben. Wir haben ein Drittel gekürzt, weil es sonst zu lang gewesen wäre. Das war die Herausforderung", so Seier, "das Stück ist im Original einfach unglaublich lang und wenn wir das ungekürzt aufführen würden, wäre es vier Stunden lang".

Das hatte damals schon eine politische Sprengkraft
Matthias Seier
im Gespräch mit "Heute"

Schon 1990 sorgte Jelineks-Stück für Aufsehen, ist aber heute noch genauso aktuell: "Dieses Stück wurde ja 1990 am Volkstheater erstaufgeführt in Österreich. Die damalige Intendantin des Volkstheaters Emmy Werner wurde dann von einem Mann auf dem Parkplatz gewürgt, dafür, dass sie dieses stück spielt. Das hatte damals schon eine politische Sprengkraft wie da über Geschlechter verhandelt wird in diesem Text und wie mit moralgrenzen gespielt wird. Jetzt 2025 befinden wir uns in einer absoluten Gegenbewegung".

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    Auf den Punkt gebracht

    • Das Theaterstück "Krankheit oder moderne Frauen" von Elfriede Jelinek feierte am 24. Januar im Volkstheater erneut Premiere, nachdem es bereits 1990 für Aufsehen sorgte.
    • Die damalige Intendantin Emmy Werner wurde nach der Erstaufführung von einem Mann gewürgt, was die politische Sprengkraft des Stücks unterstreicht, das auch heute noch aktuelle Themen wie Geschlechterrollen und moralische Grenzen behandelt.
    red
    Akt.