Politik

"Völlig falsch" – so viel Gas kommt nun aus Russland

Energieministerin Gewessler gab am Montag neue Infos zur Gas-Situation in Österreich bekannt. Die Abhängigkeit von Russland ist nach wie vor hoch.

Stefanie Riegler
Leonore Gewessler will die Abhängigkeit von russischem Gas beenden.
Leonore Gewessler will die Abhängigkeit von russischem Gas beenden.
APA / Tobias Steinmaurer, Daniel Scharinger / picturedesk.com

Energieministerin Leonore  Gewessler lud am Montag zu einem Gespräch mit den Gasversorgern, um Vorbereitungen für die Heizsaison 2023/24 zu treffen sowie die Ausstiegspläne aus russischem Gas zu besprechen.

"Das ist zu viel"

Österreich bezieht noch immer einen großen Teil an Gaslieferungen aus Russland. Im April lag der Wert deutlich über 50 Prozent. "Das ist zu viel. Russische Gaslieferungen sind unsicher und ich halte es für völlig falsch, mit diesen Rechnungen einen Krieg finanzieren", erklärte Gewessler bei einer Pressekonferenz.

1/9
Gehe zur Galerie
    Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) vor einem Austausch mit Gasversorgern über die Vorbereitungen auf die Heizsaison 23/24 und Ausstiegspläne aus russischem Gas am 26. Juni 2023.
    Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) vor einem Austausch mit Gasversorgern über die Vorbereitungen auf die Heizsaison 23/24 und Ausstiegspläne aus russischem Gas am 26. Juni 2023.
    IMAGO/SEPA.Media

    Speicher zu 80 Prozent gefüllt

    In der Sicherung der Energieversorgung ist im letzten Jahr laut ihren Angaben einiges gelungen. Die Speicher in Österreich sind zu 80 Prozent gefüllt. "Die Preise sind gesunken, es gab genug Gas", so die Umweltministerin.

    Diverse Unternehmen haben bereits Schritte gesetzt, auch die Beteilung an der europäischen Einkaufsplattform wurde ausgebaut. Laut Gewessler wurden 13 Terawattstunden angemeldet.

    Dekarbonisierung des Energiesystems notwendig

    Martin Graf von der Energie Steiermark sprach davon, die Dekarbonisierung des Energiesystems vorantreiben zu wollen, bei Gas müsse man aber auch die Sicherheit bewerkstelligen. Er hob die Gasspeicherstände mit mehr als 80 Prozent hervor. "Die sind so hoch, wie wir es noch nie gesehen haben", so Graf.

    Energie-Experte Walter Boltz erklärte, dass die EU einen Rahmenvertrag ausgeschrieben hat, wonach Unternehmen individuell Preisverhandlungen führen können. Das Konzept würde sich laut seinen Angaben bewähren. Derzeit gebe es ein niedriges Preisniveau.

    Angesichts der derzeitigen Situation in Russland bleiben die Gaslieferungen laut Gewessler weiterhin unsicher. Sie hob weiters den Netz-Infrastruktur-Plan hervor und kündigte eine Novelle des Strommarktgesetzes an. Hier gehe es darum, im Verteilnetz eine langfristige Planung zu ermöglichen.

    1/50
    Gehe zur Galerie
      <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
      21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
      privat, iStock
      An der Unterhaltung teilnehmen