Politik
Viele Lehrer am Ende, Neos wollen Bildungsrevolution
Zum Schulbeginn stellen NEOS Forderungen an Bildungsminister Polaschek: Bürokratie soll künftig abgebaut werden, damit mehr Zeit für Kinder bleibe.
Gerade die ersten Wochen des Schulbeginns können aufgrund des hohen administrativen Aufwands sehr mühsam für Lehrkräfte und Eltern sein. NEOS forderten Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) deshalb im Rahmen einer Protestaktion vor dem Bildungsministerium am Montag zum Abbau der Bürokratie in den Schulen auf. Eine Petition soll den Druck auf den Bildungsminister erhöhen.
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Bürokratie "größter Zeitfresser"
Die Qualität des Unterrichts sowie die Zuwendung zum Kind leiden besonders unter der aktuellen Personalnot, so NEOS-Klubobfrau Beate Meinl-Reisinger. Angesichts der zahlreiche Formulare, Protokolle und Listen, welche Lehrer besonders in den ersten Wochen ausfüllen müssen, bleibe außerdem kaum noch Zeit für ihren eigentlichen Job: Die Zeit, die Lehrkräfte mit administrativen Tätigkeiten verbringen müssen, fehle anschließend im Klassenzimmer, kritisiert die NEOS-Chefin bei der Pressekonferenz vor dem Bildungsministerium.
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90 Prozent der Lehrkräfte gaben in einer Befragung, die NEOS durchführen ließen, an, das Gefühl zu haben, ihren eigentlichen Job als Lehrer aufgrund des hohen administrativen Aufwands nicht mehr wirklich ausüben zu können. 75 Prozent der Befragten halten die Bürokratie für den "größten sinnlosen Zeitfresser". "Die Bürokratie gehört gekübelt, dieses Bürokratiemonster gehört eingefangen.", fordert Meinl-Reisinger deshalb.
Hälfte der Schulbürokratie kürzen
Konkret fordert die Partei in der Petition, die Hälfte der Schulbürokratie zu kürzen. Lehrer sollen somit wieder mehr Zeit für ihre eigentliche Aufgabe haben, die darin bestehe, Kinder zu unterrichten und aufs Leben vorzubereiten anstatt überflüssige Verwaltungsaufgaben zu bewältigen.
„"Wir hoffen, dass der Bildungsminister dann versteht, dass die Bürokratie die Schule erschlägt."“
Zudem sprechen sich NEOS für einfache und einheitliche digitale Systeme aus. Beispielweise mussten Lehrer bis vor Kurzem, wöchentlich die Zahl der ukrainischen Schüler melden, auch wenn sich diese in den letzten Monaten nicht mehr veränderte. Das Ministerium soll künftig nur mehr notwendige Informationen abfragen, um mehr Freiheit und Verantwortung am Schulstandort und somit auch mehr Zeit für die Schüler zu gewähren, fordert die NEOS-Chefin.
Polaschek "ein braver Verwalter"
Bildungsminister Polaschek sei für Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre ausschließlich ein "braver Verwalter des Bestehenden", er habe jedoch keine Mission und kein Ziel vor Augen. "Wir brauchen einen mutigen Gestalter als Bildungsminister, der sich für die Kinder einsetzt", so die Bildungssprecherin.
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Zudem müsse österreichweit kreativ gearbeitet werden, um den Beruf attraktiver zu machen, da viele den Job aufgrund der Bürokratie und Belastung nicht mehr ausüben wollen. Deswegen sei eine "wirkliche Bildungsrevolution" notwendig. Ebenso sollen Quereinsteiger künftig verstärkt eingesetzt werden, so Meinl-Reisinger.