Büsra T. bekommt keinen Besuch
Verzweifelte Mutter von toter Melek kann wieder weinen
Der jungen Mutter wird Mord vorgeworfen. In der U-Haft bekommt die Verdächtige derzeit keinen Besuch, trauert aber tränenreich um ihr getötetes Kind.
Ihre Familie hat mit Büsra T. (30) gänzlich gebrochen, in der U-Haft bekommt die dringend mordverdächtige Mutter derzeit keinen Besuch. Einsam sitzt die 30-Jährige in der Justizanstalt Josefstadt ein und wartet auf den ihr bevorstehenden Mordprozess. Der türkischstämmigen Frau aus traditioneller Familie wird vorgeworfen, ihr uneheliches Kind sieben Tage nach der Geburt in der Klinik Favoriten getötet zu haben – wir berichteten.
Die Eltern der Frau hätten das Kleine nie akzeptiert, ein uneheliches Kind ihre Ehre befleckt. Zudem hatten sich die Verwandten mit der türkischen Familie des Verlobten zerstritten, hieß es. Weil sie am Tag der geplanten Entlassung aus der Klinik (21.11.2024) nicht gewusst habe, wohin sie mit ihrem Säugling kann, soll Büsra T. den unumkehrbaren Trugschluss gefasst haben, die kleine Melek töten zu müssen.
Verdächtige kann nun endlich trauern
Nur langsam soll der Verdächtigen die Tragweite ihres Handelns bewusst werden. Anfangs gelang es der inhaftierten Frau nicht einmal, zu weinen. Das sei nun anders: "Sie schluchzte ständig, ihre Augen sind stark gerötet", schilderte Anwältin Astrid Wagner nach einem Besuch am Wochenende den schlimmen Zustand der verzweifelten Mandantin. "Sie würde ihr Leben tauschen gegen das ihres Kindes", gab sich die Star-Juristin ergriffen.
Wunsch wird (noch) nicht stattgegeben
Sie argumentiert damit, dass ihre Mandantin zum Zeitpunkt der Tat noch unter Einwirkung des Geburtsvorganges gewesen sei. Das würde mit maximal fünf Jahren Haft bestraft werden. Ob die Frau tatsächlich unter der sogenannten Kindbett-Depression litt, muss ein bestellter Psychiater klären. "Sie will eigentlich nur mit einer Frau reden", hatte Wagner erklärt und einen entsprechenden Antrag eingebracht, der konnte jedoch noch nicht bearbeitet werden.
Suizidgedanken? Hol Dir Hilfe, es gibt sie.
In der Regel berichten wir nicht über Selbsttötungen - außer, Suizide erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.
Wenn Du unter Selbstmord-Gedanken, oder Depressionen leidest, dann kontaktiere bitte die Telefonseelsorge unter der Nummer 142 – täglich 0-24 Uhr!
Die Ermittlungen wegen Mordes laufen indes weiter – Details wie die Herkunft des verwendeten Plastiksacks werfen jedoch Fragen nach möglichen Mittätern auf. "Welche Rolle die Familien in dem Fall spielen, wird sich erst weisen", erklärte Anwältin Wagner. Möglich sei, dass die Verdächtige von Verwandten zur tragischen Tat gedrängt worden sei. Die Unschuldsvermutung gilt.
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Auf den Punkt gebracht
- Büsra T., eine junge Mutter, sitzt wegen des Verdachts, ihr neugeborenes Kind getötet zu haben, in Untersuchungshaft und erhält keinen Besuch.
- Ihre Familie hat sich von ihr abgewandt, und laut ihrer Anwältin weint sie nun viel, während die Ermittlungen wegen Mordes weiterlaufen und mögliche Mittäter untersucht werden.