Politik

VdB an Nation: "Will mich in aller Form entschuldigen"

Bundespräsident Van der Bellen wandte sich Sonntagabend neuerlich mit einem Statement an die Nation – und entschuldigte sich für das Sittenbild.

Heute Redaktion
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Am Freitag und Samstag meldete sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit Statements zu Wort. (Archivbild).
Am Freitag und Samstag meldete sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit Statements zu Wort. (Archivbild).
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

"Die Regierungskrise ist beendet", stellte Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit einem knapp fünfminütigen Statement an die Bevölkerung am Sonntagabend klar. Er werde am Montag einen neuen Bundeskanzler (Alexander Schallenberg) und auch gleich einen neuen Außenminister (mutmaßlich Top-Diplomat Peter Launsky-Tieffenthal) angeloben.

Dank an Kurz

Die Arbeit für unser Land könne somit weitergehen, meinte VdB in seiner TV-Ansprache und zollte – wie schon zuvor Werner Kogler – auch dem bisherigen Regierungschef Respekt: "Ich bedanke mich bei Sebastian Kurz, mit seinem Schritt hat er Schaden vom Amt ferngehalten."

"Vertrauen in Politik erschüttert"

Aber das Staatsoberhaupt stellte auch die Frage: "Ist nun alles erledigt? Ist alles in bester Ordnung?" und gab die Antwort gleich selbst: "Nein, ist es nicht. Das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Politik ist massiv erschüttert worden. Es liegt an allen, die politische Verantwortung tragen, dieses Vertrauen wieder herzustellen. Worte alleine genügen hier nicht. Das geht nur durch ernsthafte und konzentrierte Arbeit, Arbeit und noch einmal Arbeit."

Die beabsichtigte Zusammenarbeit zwischen dem designierten Kanzler Alexander Schallenberg und Vizekanzler Werner Kogler müsse nun funktionieren. "Beide tragen nun persönliche Verantwortung, dass das so bleibt. Beide stehen dem Land und Ihnen im Wort", mahnte er die Regierenden. 

Überraschende Entschuldigung

Dann überraschte Van der Bellen die Zuhörer: "Die Respektlosigkeit, die wir gesehen haben, will ich nicht achselzuckend übergehen. Ich will mich als Bundespräsident in aller Form dafür entschuldigen, welches Bild die Politik hier abgegeben hat." Abschießend gab er die Devise aus: "Voller Fokus auf die Arbeit für Österreich" und bedankte sich bei den Sehern "für die wertvolle Zeit".

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