Politik
Van der Bellen: "Mache mir Sorgen um Rudi Anschober"
Wegen einer Kreislaufschwäche konnte Rudi Anschober diese Woche sein Amt nicht ausüben. Bundespräsident Alexander Van der Bellen ist in Sorge.
Seit Dienstag ist der Gesundheitsminister bereits außer Gefecht. Aus heiterem Himmel hatte Anschober nicht an einer angesagten Pressekonferenz zu den Impfstoffen teilgenommen, die geladenen Experten mussten ohne den Ressort-Chef referieren. Pressesprecherin Margit Draxl entschuldigte ihren Minister, er sei "erkrankt". Eine Infektion mit dem Coronavirus schloss sie aber dezidiert aus, einen Tag später kam heraus: Anschober leide an Kreislaufschwäche.
Als Vorsichtsmaßnahme wurde der Grünen-Politiker in einem Krankenhaus in seiner Heimat Oberösterreich durchgecheckt. Schließlich hatte Anschober, damals noch Landesrat, vor einigen Jahren mit Burnout zu kämpfen.
VdB in Sorge
Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen ist beunruhigt über den Ausfall des Ministers, wie er in einem Interview mit der "Kronen Zeitung" verrät. Darauf angesprochen, ob er sich Sorgen um Anschober mache, antwortete er: "Mache ich mir. Ich würde mir um jeden Gesundheitsminister, jede Ministerin, Sorgen machen, der unmittelbar nach der Amtseinführung von einer Pandemie überrollt wird. Also Tag für Tag, Woche für Woche Entscheidungen treffen muss, obwohl man nicht weiß, wie sich das Virus und die Ansteckungsrate entwickelt."
Wie "Heute" erfuhr, soll der Gesundheitsministers aber wieder fit sein und ab Montag wieder seine Amtsgeschäfte antreten. Anschober beabsichtigt bei den Bund-Länder-Beratungen mit einem Expertengremium am Montag – der große Öffnungsgipfel mitsamt Lockdown-Entscheidungen wurde vertagt – dabei zu sein und will auch wie geplant beim Puls-24-Bürgerforum im TV auftreten.