Politik
Van der Bellen: Kommunisten "aus Frust" gewählt
Am Montagabend stand Alexander Van der Bellen im Puls4-Wahlgespräch Corinna Milborn Rede und Antwort. Er räumte ein, dass es ein Fehler gewesen sei, dass er in jungen Jahren einmal die Kommunisten gewählt habe.
Van der Bellen bezog nach den beim Wahlduell auf ATV am Sonntag Stellung. Er sei damals frustriert über die Innsbrucker Stadtpolitik gewesen, als er bei einer Wahl im Innsbruck der 1970er-Jahre die Kommunisten wählte. Möglicherweise sei das ein Fehler gewesen, räumte Van der Bellen ein, warf aber die Frage auf: "Haben wir eine Archäologiestunde hier?"
Die KPÖ, die ihn nun bei der Stichwahl unterstützte, sei "eine andere KPÖ als vor 50 Jahren". Angesichts des Erstarkens der Rechtsextremen sei es logisch, dass ihn die Kommunisten wählen.
Stenzels Nazi-Vorwurf gegen VdB-Vater "das Letzte"
Van der Bellen sprach auch die gegen seinen vor 50 Jahren verstorbenen Vater an. Das sei das Letzte, "das macht man einfach nicht."
VdB will nicht mehr über TTIP diskutieren
In punkto wollte sich Van der Bellen nicht deutlich festlegen. Milborn sprach ihn auf ein Buch an, in dem er Freihandel als prinzipiell gut bezeichnet. Er sei "nicht pro-TTIP", "Ich bin ein Mensch, der in allem das richtige Maß sucht". Dass er quasi mit dem Widerstand der Grünen gegen TTIP zum Gegner des Abkommens geworden sei, verneinte er. TTIP sei tot, daher müsse man nicht darüber diskutieren. Die Große Gefahr sei, dass Menschen nicht Freihandelsabkommen, sondern den Außenhandel an sich für böse halten.
In diesem Zusammenhang warnte Van der Bellen auch, nur die negativen Seiten der EU zu sehen, wie von der FPÖ propagiert. Diese habe Österreich viele Arbeitsplätze durch erhöhte Exporte gebracht.
Zum Thema Ausländer und Heimat
Ein junger Publikumsgast fragte Van der Bellen, wie er vereinbaren könne, die Grünen als "Ausländerpartei" bezeichnet zu haben und nun mit dem Begriff Heimat zu werben. Das sei kein Widerspruch sagt Van der Bellen und verweist auf seine eigene Familiengeschichte. Er habe ausländische Wurzeln, Österreich sei aber seine Heimat.
"Verbindung zwischen Religion und Jihad konstruiert"
Zum Thema Radikalisierung unter jungen Menschen meinte Van der Bellen, die Verbindung zwischen Religion und Jihad sei in seinen Augen konstruiert. Es seien insgesamt nicht viele Menschen in Österreich radikalisiert, jeder sei aber einer zu viel.
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