Coronavirus

Valneva-Chef gibt zu: "Impfstoffe sind alle suboptimal"

Valneva-Konzernchef Thomas Lingelbach sagt, dass die Corona-Impfstoffe" alle in irgendeiner Form suboptimal" sind.

Heute Redaktion
Valneva-Konzernchef Thomas Lingelbach zeigt sich kritisch bezüglich der Covid-Impfstoffe.
Valneva-Konzernchef Thomas Lingelbach zeigt sich kritisch bezüglich der Covid-Impfstoffe.
REUTERS

Der französisch-österreichische Biotech-Konzern Valneva brachte sein Covid-Vakzin erst sehr spät auf dem Markt. Der Totimpfstoff gegen Covid-19 wurde erst Ende Juni in der EU zugelassen.

Die Europäische Kommission schrumpfte den Liefervertrag aber wenige Wochen später von zunächst 60 auf 1,25 Millionen Dosen ein, unter anderem wegen Verzögerungen im Zulassungsverfahren und einer geringeren Impfstoffnachfrage, die durch ein Überangebot an Vakzinen in der EU verursacht wurde.

Valneva streicht Viertel der Jobs

Valneva stoppte daraufhin die Produktion. Wie vor wenigen Wochen bekannt wurde, muss Valneva nach dem Ende der Corona-Impfstoffproduktion 20 bis 25 Prozent der Arbeitsplätze streichen. Auch Jobs in Österreich sind betroffen, insgesamt beschäftigt der Impfstoffhersteller hier 160 Mitarbeiter, "Heute" berichtete.

"Impfstoffe halten nicht lange, müssen aufgefrischt werden"

In einem "Kurier"-Interview lässt nun Konzernchef Thomas Lingelbach mit einer Aussage zur Impfmüdigkeit in Österreich aufhorchen: "Die Menschen waren gewohnt, dass sie sich nach einer Impfung nicht mehr infizieren. Aber die Covid-Impfung schützt nicht vor einer Infektion, sondern zumindest vor einem schweren Verlauf. Die Impfstoffe sind alle in irgendeiner Form suboptimal, sie halten nicht lange, müssen aufgefrischt werden. Da gibt es natürlich große Skepsis und Unsicherheit in der Bevölkerung."

Die Durchimpfungsrate ist seit Juli in Österreich um fast zehn Prozent gesunken. Weiters führt Lingelbach aus: "Man hatte am Anfang keine Erfahrungswerte mit SARS-COV-2. Stand der Wissenschaft war, dass eine Infektion auch vor einer Infektion schützt. Wir haben erst mit der Zeit gelernt, dass es nicht so ist. Man darf nicht vergessen, dass die Impfstoffentwicklung im Normalfall zehn Jahre dauert. Es war für alle ein Learning by Doing."

"Revolutionäres sehe ich da nicht"

Laut seinen Angaben ist die Pandemie aus medizinisch-wissenschaftlicher Sicht noch nicht vorbei: "Das Virus zirkuliert nach wie vor und es besteht die Gefahr von gefährlichen Varianten." Mit neuen, besseren Impfstoffen rechnet der gebürtige Deutsche aber in näherer Zukunft nicht: "Die am Markt befindlichen Impfstoffe werden verbessert, aber wirklich Revolutionäres sehe ich da nicht. Wir als Valneva haben nicht mehr die Ressourcen, weiter in Covid zu investieren, deshalb haben wir die Produktion und mögliche Weiterentwicklungen unseres eigenen Impfstoffes eingestellt."

Während der Corona-Zeit wurden in Wien bei Valneva mehr als 100 Leute zusätzlich eingestellt. Wie Lingelbach betont, werde man sich von einigen wieder trennen müssen. "Aber wir werden nach wie vor mehr Personal haben als vor Corona", betont der Konzern-Chef gegenüber dem "Kurier".

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