Wirtschaft

US-Notenbank hebt Leitzins zum 11.Mal an – FPÖ tobt

Der Leitzins wird um 0,25 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent angehoben. Die Inflation im Zaum zu halten, ist die klassische Aufgabe der Notenbanken.

FPÖ-Kickl: "Regierung darf nicht länger tatenlos zuschauen, wie die EZB-Zinspolitik Kreditnehmer in die Schuldenfalle treibt!"
FPÖ-Kickl: "Regierung darf nicht länger tatenlos zuschauen, wie die EZB-Zinspolitik Kreditnehmer in die Schuldenfalle treibt!"
picturedesk.com ("Heute"-Collage)

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat am Mittwoch die nächste Leitzins-Anhebung bekannt gegeben. Es ist die elfte Erhöhung binnen 16 Monaten. Der Leitzins wird um 0,25 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent angehoben – ganz zum Missfallen der FPÖ. 

Im Juni hatte die Fed nach zehn Anhebungen in Folge eine Pause eingelegt und den Leitzins in der Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent belassen. Damals signalisierte sie noch mindestens zwei weitere Anhebungen in diesem Jahr. Nun wird am Finanzmarkt mit einem Aufschlag von 0,25 Prozentpunkten gerechnet.

Richtige Balance zu finden, ist große Herausforderung

Seit März 2022 hob die Fed ihren Leitzins im Kampf gegen den hohen Anstieg der Verbraucherpreise um insgesamt fünf Prozentpunkte an. Der Zyklus gilt als eine der schnellsten und schärfsten Straffungsperioden in der Geschichte der Fed. Die Inflation im Zaum zu halten, ist die klassische Aufgabe der Notenbanken.

Steigen die Zinsen, müssen Privatleute und Wirtschaft mehr für Kredite ausgeben – oder leihen sich weniger Geld. Das Wachstum nimmt ab, Unternehmen können höhere Preise nicht unbegrenzt weitergeben – und idealerweise sinkt die Inflationsrate. Gleichzeitig besteht aber die Gefahr, dass die Wirtschaft abgewürgt wird. Die richtige Balance zu finden, ist die große Herausforderung für die Zentralbanker.

Kickl kritisiert EZB, appelliert an Regierung

Medienberichten zufolge gab es unter den Mitgliedern des US-Notenbankrates unterschiedliche Ansichten. Einige seien dafür gewesen, mit den Zinserhöhungen fortzufahren. Die andere Fraktion habe die Anhebungen stoppen wollen, um den Arbeitsmarkt zu schützen, schrieb der Finanzdienst "Bloomberg".

Auch in Österreich mehrt sich die Kritik an der Politik der US-Notenbank. Die Leitzinserhöhung würde unzählige Österreicher mit variabel verzinsten Krediten in eine Existenzkrise treiben, tobt FPÖ-Chef Herbert Kickl. "Rund 200.000 Haushalte werden durch die rasante Zinserhöhungspolitik der EZB, die von den Banken fast gleichzeitig an sie weitergegeben wird, zusätzlich zur allgemeinen Preisexplosion schwerst belastet". Er fordert die Bundesregierung auf, endlich zu handeln "und für echte Entlastung durch Verlängerungen der Laufzeiten oder Stundungen" zu sorgen.

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