Welt
US-Notenbank belässt Leitzins bei 5,5 Prozent
Dank starker Wirtschaft legt US-Notenbank-Chef Jerome Powell jetzt eine Pause bei den Zinsschritten im Kampf gegen die Inflation ein.
Die US-Notenbank Fed legt nach elf Zinsschritten eine Pause ein. Fed-Chef Jerome Powell belässt den Leitzins diesmal unverändert bei 5,5 Prozent, wie er am Mittwochabend bekannt gab. Grund dafür sind die starken US-Wirtschaftszahlen der ersten Jahreshälfte.
Zuvor hoben die Währungshüter der größten Volkswirtschaft der Welt den Leitzins innerhalb von 16 Monaten im Kampf gegen die hohe Inflation um mehr als fünf Prozentpunkte an. Der Zyklus gilt als eine der schnellsten und schärfsten Straffungsperioden in der Geschichte der Fed. Der Leitzins ist so hoch wie zuletzt vor 22 Jahren.
Inflation bei 3,7 Prozent
Zuletzt zog die Inflation in den USA wieder deutlich an. Die Verbraucherpreise stiegen im August gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,7 Prozent. In den Monaten zuvor waren sie im Trend spürbar gefallen. Getrieben wurde die jüngste Entwicklung vor allem durch die Benzinpreise, die deutlich zulegten.
Notenbank will Inflationsrate unter zwei Prozent halten
Die Inflation im Zaum zu halten, ist die klassische Aufgabe der Notenbanken. Die Fed strebt mittelfristig eine Preisstabilität bei einer Inflationsrate von zwei Prozent an. Steigen die Zinsen, müssen Privatleute und Wirtschaft mehr für Kredite ausgeben – oder leihen sich weniger Geld. Das Wachstum nimmt ab, Unternehmen können höhere Preise nicht unbegrenzt weitergeben – und idealerweise sinkt die Inflationsrate. Gleichzeitig besteht aber die Gefahr, die Wirtschaft abzuwürgen. Die richtige Balance zu finden, ist die große Herausforderung für Zentralbanker.
Nicht nur die Fed kämpft gegen die hohe Inflation. Vergangene Woche hob die Europäische Zentralbank den Leitzins auf 4,5 Prozent an, so hoch wie seit 2001 nicht mehr.