Politik

Ursula Stenzel vergleicht Armin Wolf mit Nazi

Heute Redaktion
Teilen

Der Streit zwischen der FPÖ und dem ORF eskaliert völlig. Nun vergleicht Wiens FPÖ-Stadträtin Ursula Stenzel (FPÖ) Moderator Armin Wolf mit einem Nazi.

Eigentlich könne ZiB2-Moderator Armin Wolf mit seinem Interviewstil "in einem Volksgerichtshof auftreten", ließ Stenzel in einem Gespräch mit "oe24.tv" wissen. Hintergrund: Wolf hatte FPÖ-EU-Kandidaten Harald Vilimsky interviewt – und dieser hatte aufgrund der Interviewführung mit "Konsequenzen" gedroht.

Im Zuge des Interviews konfrontierte Wolf den FPÖ-Mann mit einem Sujet des Rings Freiheitlicher Jugend Steiermark und verglich dieses mit einer Karikatur aus der Nazi-Zeitung "Der Stürmer". Vilimsky war außer sich, andere FPÖ-Granden griffen nach der Sendung Wolf hart an. Zuletzt sprang ORF-Boss Alexander Wrabetz Wolf bei, er lasse sich "nicht zurufen, wer bei uns die ZiB moderiert".

"Mir verschlägt's nicht oft die Sprache, aber dazu fällt mir jetzt echt nichts mehr ein..."

Wiens nicht amtsführende Stadträtin Stenzel legt nun nach, das Gespräch sei "ein Verhör" gewesen – und er könne "in einem Volksgerichtshof auftreten". Der Volksgerichtshof wurde 1934 als Sondergericht zur "Aburteilung von Hoch- und Landesverrat" gegen den NS-Staat eingerichtet. Die Richter wurden von Adolf Hitler auf Vorschlag des Justizministers ernannt, berufen wurde nur, wer als zuverlässig im nationalsozialistischen Sinne galt.

"Mir verschlägt's nicht oft die Sprache, aber dazu fällt mir jetzt echt nichts mehr ein...", kommentierte Wolf auf Twitter Stenzels Skandal-Aussage. Als "erschreckend" sieht SPÖ-Sprecherin für Gedenkkultur Sabine Schatz den Vergleich. "Eine ehemalige Journalistin, ÖVP-Europapolitikerin und von Steuergeldern finanzierte Stadträtin verhöhnt die Opfer des NS-Regimes und greift einen Journalisten in unglaublicher Art und Weise an", so Schatz. Sie fordert Stenzel zum Rücktritt auf. (rfi)

Picture