Politik
Ursula Stenzel beendet ihre Polit-Karriere
Die FPÖ-Politikerin Ursula Stenzel beendet ihre Tätigkeit in der Politik. Das hat sie in einem Interview angekündigt.
Ursula Stenzel geht offenbar in Polit-Pension. Die FPÖ-Politikerin ist derzeit nicht amtsführende Stadträtin in Wien, wird dieses Mandat auch bis zum Ende der Periode im Oktober ausüben - dann soll Schluss sein. Stenzel sagt in einem Interview mit oe24.tv am Freitag: "Nein, ich will bei der Wien-Wahl im Oktober nicht mehr antreten."
Stenzel will, wie sie betont, ihre Aufgaben bis dahin weiter erfüllen, dann aber für Jüngere Platz machen. Sie wünscht sich einen Generationswechsel bei den Blauen.
Kein Wechsel zu Strache
Einen Wechsel zum Team HC Strache wird es nicht geben, sagt sie. Denn diese Partei sei "überflüssig". "Ich bin erschüttert und tief betroffen, dass er gegen die FPÖ antritt", so Stenzel über den Mann, der sie von der ÖVP zu den Freiheitlichen holte.
Stenzels, die am 22. September 75 Jahre alt wird, arbeitete zu Beginn ihrer Karriere als Nachrichtensprecherin und Moderatorin im ORF. Sie war auch Korrespondentin und außenpolitische Kommentatorin.
Erst Journalistin, dann Politikerin
Mit der EU-Wahl 1996 begann ihre Polit-Karriere. Sie zog für die ÖVP ins Euopaparlament ein und war bis 2005 Abgeordnete und sogar Delegationsleiterin in Brüssel. 2005 dann wurde Stenzel - nicht unumstritten - Bezirksvorsteherin des 1. Bezirks in Wien (Innere Stadt). Ihre Wahlergebnisse als solche waren sensationell, sie steigerte das ÖVP-Ergebnis in ihrer ersten Wahl um mehr als 10 Prozent auf 43,27 Prozent.
Als Chefin der Inneren Stadt polarisierte Stenzel des Öfteren. Sie sprach sich für ein Nachtfahrverbot in ihrem Bezirk aus, eine City-Maut für Wien und kämpfte gegen Radrowdys.
FPÖ und Identitäre
Viel mehr Wirbel gab es dann, als Stenzel im Oktober 2015 zur FPÖ überlief. Sie verließ die Volkspartei, weil diese Markus Figl und nicht sie selbst als Spitzenkandidatin für den Ersten Bezirk ins Rennen schickte.
Bei Straches FPÖ sorgte Stenzel mit mehreren fragwürdigen Aussagen für Aufsehen. Zuletzt, als sie im September 2019 bei einem Aufmarsch der rechtsextremen Identitären mitging und eine Rede hielt. Zurücktreten wollte sie damals nicht: "ch glaube, es war kein Fehler teilzunehmen, weil mir nicht bewusst war, wer die Organisatoren waren", sagte sie.