"Manche gehen in die Disco"
Urlaub statt Krankenstand – nächstes Bundesland dafür
Sind Mitarbeiter weniger als 3 Tage im Krankenstand, sollen sie sich künftig Urlaub nehmen. Nun gibt es auch aus OÖ diese Forderung, der Druck steigt.
Der Vorschlag sorgte für reichlich Wirbel: Der Kärntner Wirtschaftskammer-Gastro-Obmann Stefan Sternad regte an, dass es keine Krankenstände unter drei Tagen mehr geben sollte. Betroffene Mitarbeiter sollen stattdessen zwingend Urlaub oder Zeitausgleich nehmen müssen.
Außerdem sollen ab dem vierten Tag die Sozialversicherungsträger für die Kosten aufkommen. Hintergrund der Idee: Kurze Krankenstände würden Unternehmen finanziell belasten.
Jetzt meldet sich auch der Wirtesprecher der Wirtschaftskammer OÖ zu dem Thema zu Wort. Und er gibt seinem Kollegen aus Kärnten Rückenwind. "Ich kann den Vorschlag meines Kärntner Kollegen nur unterstützen, seine Ansätze sind gut", sagt Thomas Mayr-Stockinger im "Heute"-Gespräch.
Es gebe zwei Sorten von Mitarbeitern: Jene, die den Krankenstand wirklich benötigen und andere, die ihn missbrauchen würden.
"Unternehmen müssen Verlust brennen"
"Man darf nicht vergessen, dass Unternehmen den Verlust brennen müssen. Vor allem Klein- und Mittelbetriebe sind davon betroffen", so Mayr-Stockinger. Eins stößt dem leidenschaftlichen Branchenkenner bitter auf: "Es gibt Mitarbeiter, die sich krankmelden und dann in der Disco oder in Einkaufstempeln gesehen werden."
Wirtschaftskammer-Wahl
Von 10. bis 13. März finden die Wirtschaftskammer-Wahlen statt. Mayr-Stockinger kandidiert als Obmann für Gastronomie und Hotellerie. Der frühere VP-Wirtschaftsbündler tritt erstmals mit einer parteiunabhängigen Liste an, die gemeinsam mit dem Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband (SWV) und dem Wirtschaftsnetzwerk (WIR) sowie anderen aufgestellt wurde. "Es geht darum, Lösungen zu finden, die direkt bei den Betrieben ankommen", so Stockinger. Die Mitglieder preisen das Bündnis als "Vernunftkoalition" an. Man wolle die Interessen der Mitglieder abseits von Parteipolitik vertreten.
Der Gastronom plädiert dafür, dass Sozialmissbrauch ein "Riegel vorgeschoben werden muss". "Der Blaue Montag gehört abgeschafft! Denn am Ende des Tages zahlt der Betrieb den Lohn der Beschäftigten im Krankenstand, nicht die Sozialversicherung." Darüber hinaus seien auch die Kollegen die "Leidtragenden".
„Der Blaue Montag gehört abgeschafft!"“
Ist jemand körperlich eingeschränkt, könne er zum Beispiel auch geringfügigen Tätigkeiten nachgehen oder statt acht nur zwei Stunden arbeiten, so Mayr-Stockinger.
Die Bilder des Tages
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Auf den Punkt gebracht
- Ein Vorschlag des Kärntner Wirtschaftskammer-Gastro-Obmanns Stefan Sternad, dass es keine Krankenstände unter drei Tagen mehr geben sollte und betroffene Mitarbeiter stattdessen Urlaub oder Zeitausgleich nehmen müssen, sorgt für Diskussionen.
- Der oberösterreichische Wirt Thomas Mayr-Stockinger unterstützt diesen Vorschlag und betont, dass Sozialmissbrauch verhindert werden müsse, da Unternehmen, insbesondere Klein- und Mittelbetriebe, durch kurze Krankenstände finanziell belastet werden.