Mindestens 20 Tote
Unwetter am Balkan – Orte von Außenwelt abgeschnitten
Am Freitag riss ein Unwetter in Bosnien-Herzegowina alles mit sich. 20 Menschen starben bei den heftigen Fluten, dutzende Personen werden vermisst.
Am Freitag suchte ein kräftiges Unwetter mehrere Städte im Zentrum Bosnien-Herzegowinas heim, heftige Niederschläge sorgten an mehreren Orten für Flutungen und Erdrutsche. Laut lokalen Medien starben bislang 20 Menschen, dutzende Personen werden vermisst. Einige Orte sind komplett von der Außenwelt abgeschnitten.
Stadt komplett unter Wasser
Die Regenfälle verwandelte in Jablanica, rund 70 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Sarajevo, kleine Bäche in reißende Fluten: Ganze Häuser wurden weggespült, Stadtteile standen komplett unter Wasser.
Nach Angaben des bosnischen Mediums "Dnevni Avaz" starben in Jablanica mindestens 17 Menschen, in Fojnica wurden zwei Leichen gefunden. In Buturović Polje fanden Einsatzkräfte am Samstag eine weitere leblose Person, für sie kam jede Hilfe zu spät.
Die wichtigsten Verkehrsrouten in die Städte Jablanica und Mostar sind demnach nur für Einsatzkräfte befahrbar. Drohnenaufnahmen von "Dnevni Avaz" zeigen das ganze Ausmaß der Verwüstung, hier in Jablanica: Straßen wurden komplett zugeschüttet, Stadtteile von Lawinen mitgerissen.
Internationale Unterstützung
Die Bilder aus Bosnien-Herzegowina schockieren, dutzende Menschen verloren in wenigen Stunden ihre gesamte Existenz. Die Anteilnahme in Europa ist groß – aus mehreren Ländern eilten Einsatzteams in den Westbalkan-Staat, auch die EU-Katastrophenhilfe (EUCPM) sicherte Hilfe zu.
Auch aus der Region kommt zahlreiche Unterstützung: Aus Kroatien trafen bereits am frühen Samstag mehrere Rettungsteams in den betroffenen Orten ein, am Nachmittag werden Einsatzkräfte aus Serbien erwartet.
Von Außenwelt getrennt
In Neretvica bei Konjic sind rund 200 Menschen komplett abgeschnitten, die wichtigsten Straßenverbindungen wurden im Zuge des Unwetters komplett zerstört. "Das ist die Apokalypse. Hier sind die Menschen abgeschnitten – ohne Strom, Wasser oder Medikamente. Ich appelliere, uns zu helfen", so ein besorgter Bewohner gegenüber "Dnevni Avaz".
Auch im Süden Kroatiens kämpfen die Bewohner mit heftigen Niederschlägen: In Podgora verzeichneten die Wetterstationen in einer Stunde Regenwasser von bis zu 145 Liter pro Quadratmeter. Fotos zeigen die Schneise der Verwüstung, die Strandpromenade in Meeresnähe versinkt im Schlamm.
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Auf den Punkt gebracht
- Ein heftiges Unwetter in Bosnien-Herzegowina hat mindestens 19 Menschen das Leben gekostet und dutzende Personen werden vermisst, während einige Orte komplett von der Außenwelt abgeschnitten sind
- Internationale und regionale Rettungsteams sind im Einsatz, um den betroffenen Gebieten zu helfen, während die Bewohner mit den verheerenden Folgen der Flut kämpfen