Politik

"Unkalkulierbar" – GECKO warnt vor den neuen Coronarege

Die gesamtstaatliche Krisenkoordination (GECKO) richtet sich gegen ihre "Erschaffer": Das Quarantäne-Aus der Regierung könne Kontrollverlust bewirken.

Rene Findenig
Katharina Reich, Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit und Leiterin der gesamtstaatlichen COVID-Krisenkoordination (GECKO).
Katharina Reich, Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit und Leiterin der gesamtstaatlichen COVID-Krisenkoordination (GECKO).
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Am 18. Dezember 2021 führte die Bundesregierung das Corona-Expertengremium "Gesamtstaatliche COVID-Krisenkoordination", kurz "GECKO" ein. Das Ziel: Die Corona-Situation im Land solle laufend bewertet werden, aufgrund der Empfehlungen des Gremiums sollte die Bundesregierung Virus-Maßnahmen umsetzen. Jetzt, nur wenige Monate später, scheinen Regierung und GECKO aber gar im Clinch zu liegen. Nachdem am Mittwoch die Regierung die Quarantäne in Österreich für beendet erklärte, sagt GECKO am Donnerstag einen "Kontrollverlust" und eine fünfte (!) Impfung an.

"Mit einer Reihe von unkalkulierbaren Risiken verbunden"

So heißt es nach "Heute"-Informationen in einem Papier, das die jüngste GECKO-Sitzung dokumentiert, das Aus der Quarantäne für Corona-Infizierte sei "mit einer Reihe von unkalkulierbaren Risiken verbunden" und die Situation könne zum Kontrollverlust über das Infektionsgeschehen im Land führen, während die Infektionszahlen ungebremst in die Höhe schießen. Generell sei es nun völlig unklar, wie sich die Abschaffung der Quarantäne auf das Land auswirken werde, heißt es weiter, man sehe eine "sehr labile Ausgangssituation" Ende Sommer, Anfang Herbst.

Einen Kritik-Frontalangriff setzt GECKO auf Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne): Der von ihnen bediente Vergleich mit anderen Staaten, die die Quarantäne abgeschafft haben, sei "nicht sinnvoll", denn in diesen Ländern sei der Schritt bei weit höheren Durchimpfungsraten, stark sinkenden Corona-Infektionszahlen und anderen Impfstoffen gesetzt worden. Beinhart-Klatsche: "Grundsätzlich" solle man "nicht dann Maßnahmen reduzieren, wenn die Kurve gerade ansteigt oder sich seitwärts auf hohem Niveau bewegt".

"Vermutlich wird fünfte Impfung im Winter nötig sein"

Während die Regierung nun von Eigenverantwortung spricht, ist auch hier GECKO anderer Meinung und sieht es als notwendig an, die Schutzmaßnahmen für vulnerable Personengruppen zu erhöhen, etwa durch erneut verstärkte Testungen. "Zu erwarten" sei, wird der Regierung ausgerichtet, "dass bei einer sinkenden Gefahrenwahrnehmung die Maßnahmencompliance sowie das eigenverantwortliche Präventionsverhalten abnimmt." Apropos ausrichten: Die Experten sehen "unmittelbar und mit Nachdruck" die Empfehlung der vierten Impfung in Österreich als notwendig an – und "vermutlich" werde auch eine fünfte Impfung im Winter notwendig sein.

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