Politik

"Ungeeignet" – SPÖ-Rebell ätzt gegen Rendi und Dosko

Mit Nikolaus Kowall gibt es einen dritten Kandidaten im Rennen um die SPÖ-Führung. Im Interview teilt er kräftig gegen Rendi-Wagner und Doskozil aus.

Jochen Dobnik
<strong>Nikolaus Kowall</strong> will SPÖ-Chef werden: "Rendi-Wagner und Doskozil sind ungeeignet"
Nikolaus Kowall will SPÖ-Chef werden: "Rendi-Wagner und Doskozil sind ungeeignet"
Screenshot Puls24

Wenn sich zwei streiten, dann ... überrascht ein Dritter. Seit Dienstag gibt es im Rennen um die SPÖ-Führung einen weiteren Kandidaten. Neben Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil will auch Partei-Rebell Nikolaus Kowall antreten. Im ersten Interview nach der Bekanntgabe seiner Kandidatur spart er nicht mit Kritik an der roten Konkurrenz.

"Rendi-Wagner hat kein Leiberl, Doskozil spielt rechtspopulistische Klaviatur"

Antreten will er, weil er "beide Kandidaten für ungeeignet" hält, sagt der 40-Jährige auf Puls24. Doskozil habe die "rechtspopulistische Klaviatur" gespielt und wolle Genossenschaftswohnungen privatisieren. Man müsse sich fragen, ob er überhaupt zur Sozialdemokratie gehöre. Auch Rendi-Wagner habe sich "da überhaupt nicht klar positioniert". Man sollte sich laut Kowall "davon verabschieden, dass Rendi-Wagner einen klaren politischen Standpunkt hat". Sie habe in den letzten Jahren gegenüber den Rechtspopulismus "kein Leiberl" gehabt.

Er habe sich deswegen gemeldet, weil sich niemand anderer findet, so Kowall, derzeit stellvertretender Vorsitzender der SPÖ Alsergrund. Sollte sich eine "gewichtigere Persönlichkeit" aufstellen lassen – im Gespräch mit Puls24-Moderator Thomas Mohr fallen u.a. die Namen Christian Kern, Wolfgang Katzian, Barbara Blaha, Barbara Teiber, Roman Hebenstreit oder auch Peter Hanke –, würde er selbst einen Rückzieher machen.

Kandidatur noch nicht fix

Kowall gilt als Partei-Rebell. Als Wortführer der aufmüpfigen Sektion 8, einer sozialdemokratischen NGO, die immer wieder die Parteiführung kritisierte, sorgte der studierte Ökonom von 2007 bis 2014 immer wieder für Unruhe.

Tatsächlich ist seine Kandidatur als SPÖ-Chef noch nicht in trockenen Tüchern. Am Mittwoch will das SPÖ-Präsidium darüber abstimmen. Das bestätigte am Mittwoch auch Präsidiumsmitglied Franz Schnabl im Ö1-Morgenjournal. Ebenso geklärt werden soll, wer aller stimmberechtigt ist und wie die Auszählung der Stimmen stattfinden wird. 

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