Ukraine

"Unfähig" – so gefährlich ist Wagner weiter für Putin

Die Wagner-Armee von Jewgeni Prigoschin stellt laut Experten weiter eine potenzielle Gefahr für Kremlchef Wladimir Putin und seinen Machtapparat dar.

Die Wagner-Gruppe ist laut Experten weiterhin eine Gefahr für Putin.
Die Wagner-Gruppe ist laut Experten weiterhin eine Gefahr für Putin.
REUTERS

"Putin erlaubt Wagner und Prigoschin weiter, in Russland zu operieren und potenziell eine Gefahr für sein Regime zu sein", hieß es in einer Analyse des US-Institute for the Study of War ISW vom Samstagabend. Auch zwei Wochen nach dem kurzzeitigen Wagner-Aufstand mit wohl 25.000 Söldnern gegen die russische Militärführung könnten sich Prigoschin und die Kommandeure frei in Russland bewegen. Putin habe entweder ein bemerkenswertes Vertrauen in die beteuerte Loyalität Prigoschins oder er sei unfähig, gegen die Wagner-Truppen vorzugehen, meinten die ISW-Experten.

Der Kremlchef hatte Prigoschin und seinen Wagner-Söldnern Straffreiheit zugesichert, nachdem sie den Aufstand überraschend beendet hatten. Die Ukraine habe schon Nutzen aus der Rebellion gezogen und könne weiter davon profitieren, hieß es in der ISW-Analyse. Wagner sei in der Ukraine einst Russlands effektivste Kampfeinheit gewesen, werde aber wohl in der laufenden Gegenoffensive Kiews keine Rolle spielen. Auch könnten Moskaus Fähigkeiten zur Kriegsführung dauerhaft geschwächt werden.

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    Am 24. Juni 2023 kam es zum Aufstand der Söldnergruppe Wagner in Russland.
    Am 24. Juni 2023 kam es zum Aufstand der Söldnergruppe Wagner in Russland.
    REUTERS

    Auch in Bachmut droht Putin eine Schmach

    Und auch der britische Geheimdienst gab ein Update zum Ukraine-Krieg ab. Die russische Besatzungsarmee in der Ukraine hat nach Ansicht britischer Militärexperten trotz intensivierter Kämpfe kaum Reserven, um den Sektor um die Stadt Bachmut zu verstärken. Das ging aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am Samstag hervor. Demnach gehörten die Kämpfe dort in den vergangenen sieben Tagen wieder zu den heftigsten der gesamten Front, nachdem sie im Juni vorübergehend abgeflaut waren.

    "Die russischen Verteidiger ringen höchstwahrscheinlich mit geringer Moral, zusammengewürfelten Einheiten und einer beschränkten Fähigkeit, die ukrainische Artillerie zu finden und zu treffen", hieß es in der Mitteilung. Die russische Führung sehe es aber wohl als politisch inakzeptabel, Bachmut aufzugeben, das einer der wenigen russischen Gebietsgewinne in den vergangenen zwölf Monaten gewesen sei. Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor 16 Monaten täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.