COP28 in Dubai
UN-Klimakonferenz – "Nah dran, Geschichte zu schreiben"
In Dubai findet derzeit die UN-Klimakonferenz statt. Ein zentraler Streitpunkt ist ein Bekenntnis zur Abkehr von allen fossilen Energieträgern.
Knapp drei Jahrzehnte nach der ersten UN-Klimakonferenz gibt es nach Einschätzung von Greenpeace erstmals eine realistische Chance, dass die etwa 200 Staaten einen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas beschließen. "
"Nah dran, hier Geschichte zu schreiben"
Wir sind nah dran, hier Geschichte zu schreiben", sagte am Sonntag die Delegationsleiterin der Umweltorganisation auf dem UN-Treffen in Dubai, Kaisa Kosonen. Niemals zuvor habe sie so viel Druck und Energie dafür verspürt.
Sie verwies dabei auch auf einen gemeinsamen Aufruf von 106 Staaten für einen Ausstieg aus den fossilen Energieträgern – darunter die EU sowie viele afrikanische, karibische und pazifische Staaten. Inzwischen gebe es starken Druck auch aus Lateinamerika und vom Bündnis kleiner Inselstaaten, die vom steigenden Meeresspiegel infolge der Erderhitzung stark bedroht sind.
Saudi-Arabien "an Spitze der Opposition"
Kosonen räumte ein, dass es zugleich noch erheblichen Widerstand gegen ehrgeizige Beschlüsse zum Ausstieg aus den fossilen Energien gibt – "mit Saudi-Arabien an der Spitze der Opposition", wie sie sagte. Auf dem Tisch bleibe daher auch die Option, dass es eine Blockade und gar keinen Beschluss zu dem in Dubai heiß diskutierten Thema gebe. Einige Entwicklungsländer hätten zudem Sorgen, wie sie die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien allein schaffen sollen.
Die Konferenz mit etwa 97.000 Teilnehmern soll am Dienstag enden. In den vergangenen Jahren ist sie allerdings stets in die Verlängerung gegangen, meist ein oder zwei Tage lang.
Verhandlungen bei Konferenz stocken
Zwei Tage vor dem geplanten Ende der UN-Klimakonferenz in Dubai (COP28) sind die Verhandlungen ins Stocken geraten. Während zunächst für Samstagabend ein neuer Entwurf des zentralen Beschlusstextes erwartet worden war, hiess es am Sonntag aus Verhandlungskreisen, die Ausarbeitung werde voraussichtlich noch bis Montag dauern. COP-Präsident Sultan Ahmed al-Dschaber hatte am Samstagabend noch einmal bekräftigt, dass er die Konferenz wie geplant am Dienstag zum Abschluss bringen wolle.
Zentraler Streitpunkt bei den Verhandlungen der fast 200 Länder ist ein gemeinsames Bekenntnis zur Abkehr von allen fossilen Energieträgern. Der Klima-Minister des Südpazifik-Staates Vanuatu, Ralph Regenvanu, sagte am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP im Interview, die kommenden Stunden seien entscheidend, um eine "kleine Minderheit von Ländern, die den Fortschritt behindern", zu überzeugen.