Weltklimakonferenz in Dubai
Rasche Einigung bei Fonds für Klimaschäden bei COP28
Seit Jahren fordern die Länder des globalen Südens einen Ausgleich für Klimaschäden. Nun wird der Katastrophen-Fonds tatsächlich eingerichtet.
Die Weltklimakonferenz (COP28) hat am Donnerstag in Dubai die Arbeitsfähigkeit des Fonds zum Ausgleich von Klimaschäden hergestellt. Dieser soll besonders gefährdeten Staaten bei klimabedingten Schäden und Verlusten helfen. Allein Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate gaben Zusagen für jeweils 100 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 183 Millionen Euro), weitere Länder folgten.
Dieser Fonds für Klimaschäden wurde seit Jahren von ärmeren Ländern gefordert. Westliche Staaten erwarten, dass sich aufstrebende Länder an dem Fonds beteiligen. Das gelte nicht nur für China, sondern auch für andere Staaten. Gemeint waren vor allem arabische Golfstaaten, deren Reichtum auf dem Verkauf fossiler Energien gründet.
Greenpeace begrüßt die umfangreichen Zusagen vieler Länder, wie eben Deutschland oder den Vereinigten Arabischen Emiraten, für den neuen Finanztopf für Schäden und Verluste. "Auch Österreich muss seinen Teil leisten und Zusagen zum Schäden und Verluste Finanztopf machen. Zudem gilt es endlich die wahren Klima-Verschmutzer zur Kasse zu bitten: fossile Konzerne", sagt Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich.
Ausstieg aus fossiler Energie
Der eigentliche Schwerpunkt des zweiwöchigen UNO-Treffens mit Delegierten aus fast 200 Ländern ist die erste globale Verständigung auf einen schrittweisen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas. Diese werden für den Anstieg des Treibhausgases Kohlendioxid und damit die globale Erderwärmung verantwortlich gemacht. Damit soll der Pariser Klimagipfel von 2015 umgesetzt werden, bei dem vereinbart wurde, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst unter 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.
Vor Beginn des Gipfels gab es viel Kritik am Gastgeber, den Vereinigten Arabischen Emiraten. Denn diese sind einer der wichtigsten Ölexporteure der Welt. Zudem ist COP-Präsident Al-Jaber zugleich Chef des staatlichen Öl-Konzerns Adnoc.
Nach Ansicht von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres müsse sich die Welt zu einem Ausstieg aus fossilen Brennstoffen verpflichten. "Natürlich bin ich sehr für einen Text, der den Ausstieg beinhaltet", so Guterres. "Ich glaube, es wäre schade, wenn wir bei einem vagen und unverbindlichen 'Herunterfahren' bleiben würden, dessen wirkliche Bedeutung für niemanden offensichtlich wäre", sagte Guterres laut Nachrichtenagenturen weiter. Er räumte jedoch ein, dass Länder nicht von heute auf morgen aufhören könnten, fossile Brennstoffe zu nutzen.